Die Bankbranche in der Öffentlichkeit und Presse

th – Im Sommer 1988 habe ich mich entschieden, eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren. Im Sommer 1989 war Ausbildungsbeginn. Ich entschied mich für die Bankbranche. Ein angesehener Beruf mit Zukunfsaussichten. Beides Eigenschaften, die bestimmt nicht nur in unserer Branche, jedoch hier ganz besonders strapaziert wurden. Und so blicke ich heute zurück und muss mir eingestehen,…


th – Im Sommer 1988 habe ich mich entschieden, eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren. Im Sommer 1989 war Ausbildungsbeginn. Ich entschied mich für die Bankbranche.

Ein angesehener Beruf mit Zukunfsaussichten.

Beides Eigenschaften, die bestimmt nicht nur in unserer Branche, jedoch hier ganz besonders strapaziert wurden. Und so blicke ich heute zurück und muss mir eingestehen, dass ich einen Beruf erlernt habe, der heute eben nicht mehr in so gutem Licht steht. Daran muss sich was ändern und ich will meinen Beitrag dazu leisten.

FAZ, 13.07.05, „Schlechte Noten für deutsche Kreditinstitute“. FAZ zwei Tage später: „Ruf der Banken in Deutschland besonders schlecht“. Und am 2.2.08 steht auf der Titelseite der WiWo: „Ich habe Sie betrogen“! Die drei Jahre dazwischen könnten  weitere Schlagzeilen füllen.

Natürlich sind solche Schlagzeilen zunächst einmal gut, um die Verkaufszahlen zu erhöhen. Haben Sie diese Woche auch die WiWo gekauft?

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit Vertrieb und weiss, dass man einem Nichtraucher keine Zigaretten verkaufen kann oder wie es in der WiWo steht, dem „Eskimo einen Kühlschrank“. Kein Bedarf, kein Geschäft. Ausgenommen ist echte Abzocke, aber ob Mitarbeiter Ziele erreichen, wenn sie ihre Kunden abzocken, wage ich zu bezweifeln. Das macht man zeitlich nur sehr befristet.

Apropos „Ziele“. Überall gibt es Ziele, der Autoverkäufer hat Ziele. Abzocke? Und was ist mit den Kostensenkungszielen im Gesundheitswesen und dem Ziel, im kommenden Jahr 10% mehr Überraschungseier abzusetzen? Ziele gibt es überall. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen. Ich bin eher ein Anhänger des Beyond Budgeting, aber eine Zielvereinbarung ist nicht der Grundstein dafür, dass ein Kunde über den Tisch gezogen wird.

Es gibt sicherlich die Möglichkeit, von der eigenen Branche abzulenken und die Ausflugspolitik bei Volkswagen oder die Akquisestrategie bei Siemens anführen. Aber wir könnten auch nach vorne blicken, auf die Guten schauen und alles daran setzen, das Image unserer Branche  wieder nachhaltig zu verbessern.

Wir brauchen wieder Persönlichkeiten, die die Fahne auch in Richtung Gesellschaft und Politik nach oben halten. Die Suprimekrise kommt natürlich zu einem schlechten Zeitpunkt. Die Wirtschaft hatte sich erholt, die Beschäftigungszahlen zeigen nach oben: Genügend Futter für unsere Branche, um aus der Deckung zu kommen.

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