Keine Fusion unter gleichen, könnte die Überschrift lauten. Zwar gibt es keine konkreten Aussagen über die Zahlen des Stellenabbaus in beiden Häusern. Der Abbau im Vorstand der Dresdner Bank zeigt jedoch die grobe Richtung.
(DJN) – Der Aufsichtsrat der Dresdner Bank befürchtet bei der Fusion mit der Commerzbank AG einen Stellenabbau vor allem zu Lasten der eigenen Mitarbeiter. „Das Signal an die Mitarbeiter ist erschreckend“, sagte Claudia Eggert-Lehmann, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Dresdner Bank AG, am Montag zu Dow Jones Newswires. Die sich abzeichnende Struktur des neuen Instituts zeige bereits, wo der größte Teil des Personalabbaus zu erwarten sei.
In der neunköpfigen Führungsriege der neuen Bank ist lediglich Herbert Walter von Seiten der Dresdner Bank vertreten. Die anderen Vorstände kommen alle von der Commerzbank.
Bei den Gesprächen habe sich der Commerzbank-Vorstand weder auf Kündigungsverzicht noch auf Standortsicherung festlegen wollen, sagte Eggert-Lehmann. „Er wollte auch nicht festhalten, dass der Stellenabbau gleichmäßig auf beide Institute verteilt wird.“
Der Commerzbank-Vorstandssprecher Martin Blessing hatte indes bei der Pressekonferenz am Morgen betont, dass es bei dem geplanten Abbau von 9.000 Stellen fair zugehen soll. Dabei sei nicht entscheidend, bei welcher Bank die Mitarbeiter angestellt sind. Bis 2011 seien betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.
Die Betriebsräte der Dresdner Bank und der Allianz SE sehen die Fusion der Frankfurter Bank mit der Commerzbank kritisch. Das Problem des Investmentbankings sei alleine durch das Zusammengehen nicht gelöst, teilten die Betriebsräte der Dresdner Bank und des Münchener Allfinanzkonzerns am Montagabend mit. Außerdem sei die vollständige Finanzierung des Kaufs von den zukünftigen Beschlüssen abhängig und deshalb mit Risiko behaftet. Der Business Case enthalte nur Kosten- und keine Ertragssynergien.
Die Kernpunkte der betriebsrätlichen Forderungen seien nach wir vor der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen über 2011 hinaus, kein Outsourcing mit Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und Standortgarantien. Von der Commerzbank sei eine Erklärung abgegeben worden, die einen „unzureichenden Kündigungsschutz“ enthalte. Hier erwarten die Betriebsräte Zusagen, mit denen den Mitarbeitern beider Banken Zukunftssicherheit gegeben werde.