In vier Wochen öffnet die 11. European Banking & Insurance Fair (E.B.I.F.) in Frankfurt wieder ihre Tore: In der Frankfurter Messehalle 5.1 präsentieren vom 18. bis 20. November renommierte IT-Anbieter innovative Lösungen und Dienstleistungen für die Finanz- und Versicherungsbranche.
„Die aktuelle Situation stellt die Finanzbranche vor außergewöhnliche Herausforderungen mit historischem Ausmaß. Nach diesen Turbulenzen wird die Banken- und Versicherungslandschaft in einigen Monaten eine ganz andere sein“, sagt Thomas Schütz, Geschäftsführer der Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH. Für die E.B.I.F. 2008 rechnet er aufgrund der aktuellen Entwicklungen mit weniger Ausstellern als im Vorjahr. „Aber unabhängig davon, wie die möglichen Auflagen der Bundesregierung im Zusammenhang mit dem am Montag angekündigten Rettungspaket für die Kreditinstitute aussehen: Banken und Versicherungen werden noch dringender als je zuvor Dienstleister benötigen, um die neuen Anforderungen umzusetzen. In diesem Umfeld bietet die E.B.I.F. eine gute Plattform zum Informationsaustausch und zur Kontaktaufnahme der Kreditinstitute mit renommierten mittelständischen IT-Anbietern“, fügt er hinzu. „Mit der Unterstützung flexibler und hoch spezialisierter IT-Hersteller können sie ihre eng miteinander verzahnten und hoch komplexen Geschäftsprozesse erfolgreich an die neuen Vorgaben anpassen.“
Neben Themen wie Gesamtbanksteuerung oder Zahlungsverkehrslösungen stehen auf der E.B.I.F. auch Risikomanagement, Abgeltungsteuer sowie Serviceorientierte Architekturen (SOA) im Fokus. Eingerahmt wird die Messe von der Euro Finance Week, dem Branchentreffen der europäischen Finanz- und Versicherungsindustrie. Während dort wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen diskutiert werden, stellt die E.B.I.F. die praktische Umsetzung der Vorgaben in praxisorientierte Lösungen in den Vordergrund.
Zum neuen Konzept der E.B.I.F. 2008 gehören Themenparks mit einzelnen Branchen-Schwerpunkten sowie Demo-Points, an denen Aussteller in Kurzvorträgen ihre Produkte präsentieren können. Zusätzlich wird das 2007 gemeinsam mit der Maleki Group erfolgreich gestartete Business Solutions Forum (BSF) fortgeführt. Dort stellen IT-Anbieter gemeinsam mit ihren Kunden bereits etablierte Best-Practice-Lösungen vor.
Eines der Schwerpunktthemen der E.B.I.F. ist in diesem Jahr der Zahlungsverkehr mit der Einführung der Single Euro Payments Area (SEPA). An deren Ende soll das bargeldlose Bezahlen in Europa über die Landesgrenzen hinweg schneller und sehr viel sicherer als bisher funktionieren. Beim Business Solutions Forum ist dieser Thematik der gesamte erste Messetag gewidmet, denn hier besteht noch viel Informations- und Handlungsbedarf: Viele Banken und Versicherungen haben ihre IT auf die für 2009 geplante Einführung der SEPA-Lastschrift noch nicht vorbereitet.
Auch Lösungen zur Abgeltungsteuer präsentieren Aussteller auf der E.B.I.F. 2008: Experten schätzen, dass die Umstellung auf die neuen IT-Anforderungen Banken und Versicherungen Kosten im Millionenbereich bescheren wird. Angesichts der häufig älteren Basis-IT-Systeme bedeutet es für die Banken einen hohen Aufwand, so ein neues Programm während des laufenden Betriebs in das System störungsfrei zu implementieren.
Daneben spielt auch SOA eine immer wichtigere Rolle in der Banken- und Versicherungs-IT. Mit dieser anpassbaren IT-Architektur lassen sich neue Geschäftsprozesse und Lösungen auf Basis von bestehenden Bausteinen in deutlich kürzeren Laufzeiten umsetzen. Durch die Reduzierung von fachlich redundanten Anwendungen sinken dabei die Betriebskosten. Zahlreiche Studien zeigen, dass weltweit bereits beachtliche Summen in SOA investiert werden. Auch wenn Serviceorientierte Architekturen inzwischen bei immer mehr Unternehmen Einzug halten, hat diese Technologie ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Laut einer Prognose von AMR Research vom Juli 2008 wird sich das weltweite Marktvolumen für SOA-Produkte und Services von rund 22 Mrd. USD im Jahr 2007 bis zum Jahr 2012 auf 51,9 Mrd. USD mehr als verdoppeln.