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EC-Karten bieten keine Sicherheit

Kartenterminals wurden im Einzelhandel geknackt. EC-Karten sind nicht so sicher, wie lange Zeit vermutet wurde. Bislang galt es als unmöglich, die EC Kartendaten samt Geheimnummern von außen an den Kassen im Einzelhandel auszulesen. Nun ist genau das IT Experten gelungen. Der Test hatte keinen kriminellen Hintergrund. Er wurde für das ARD-Magazin "Monitor" an Originalgeräten unter…


Kartenterminals wurden im Einzelhandel geknackt. EC-Karten sind nicht so sicher, wie lange Zeit vermutet wurde.

Bislang galt es als unmöglich, die EC Kartendaten samt Geheimnummern von außen an den Kassen im Einzelhandel auszulesen. Nun ist genau das IT Experten gelungen. Der Test hatte keinen kriminellen Hintergrund. Er wurde für das ARD-Magazin "Monitor" an Originalgeräten unter Aufsicht von Gutachtern versuchsweise durchgeführt.

Das ausgelesene Gerät stammt vom Branchenführer VeriFone. Rund 300.000 dieser Geräte stehen in deutschen Geschäften für den bargeldlosen Zahlungsverkehr mit der EC-Karte bereit. IT-Experte Karsten Nohl von der Firma Security Research Labs hält die Sicherheitslücke für groß: "Anders als bei Skimming, wo Kriminelle einzelne Geldautomaten belagern müssen, könnten hier theoretisch viele Terminals auf einmal gehackt werden." Die Herstellerfirma VeriFone bestätigte gegenüber MONITOR inzwischen die Sicherheitslücke. Man sei dabei, für die Kartengeräte "ein Softwareupdate zu erstellen", um die "Verwundbarkeit" zu beheben.

Auch die Deutsche Kreditwirtschaft – Spitzenverband der Geldinstitute, die für die Sicherheit der bargeldlosen Zahlungssysteme garantiert, ist eingeschaltet und fordert VeriFone auf: "Der Hersteller ist …angehalten , kurzfristig ein Software-Update …bereit zu stellen." Die Sicherheitslücke ist dem Hersteller und den Banken seit Monaten bekannt.

Die IT-Experten der Firma Security Research Labs hatte den Marktführer Verifone schon im März diesen Jahres über die Sicherheitslücke informiert. Die Gutachter bestätigten gegenüber MONITOR , dass beim Versuch an den Originalgeräten tatsächlich auch die Geheimnummern ausgelesen werden konnten, nachdem sich die Hacker von außen über LAN Verbindung in das Kartenterminal eingewählt hatten. Mit den Kartendaten und Geheimnummern könnten Kriminelle neue EC Karten herstellen, um im Ausland abzuheben.

Ulrike Meyer, Professorin für IT -Sicherheit an der RWTH Aachen sieht die Anbieter in der Pflicht: "Es muss jetzt eine ganze Reihe Dinge passieren, an verschiedenen Fronten. Zum einen ist der Hersteller von dem EC-Terminal gefragt, dass er versucht diese existierende Lücke zu patchen. Wenn das nicht möglich ist, müssen natürlich neue Geräte verteilt werden. Langfristig muss geschaut werden, was in dem Zertifizierungsprozess fehlgeschlagen ist."

Info von WDR Westdeutscher Rundfunk – www.wdr.de
Foto von Brian Jackson –
www.istockphoto.de