Guten Morgen, heute ist Freitag, der 17. September 2010 !
- 200 Jahre: Morgen eröffnet die Jubiläumswiesn mit einem Preisanstieg von 3,4%
- 100 Tage: Mit Blick auf Weihnachten bietet sich als Geschenkidee ein goldener Maßkrug an
- 100 Stunden: Das FOMC-Statement am nächsten Dienstag könnte – mal wieder – richtungsweisend sein
Jeden Tag erklimmt der Goldpreis ein neues Allzeithoch. Aktueller Stand: 1.279 US Dollar, oder 974 Euro. Hurra, wenigstens eine Anlageklasse, welche dieser Tage einen klaren Preistrend ausweist. Ansonsten herrscht nämlich tendenziell eher Ratlosigkeit: Aktien fester oder schwächer? Ja, äh…, nö… Renten? Eigentlich fester, aber seit ein paar Tagen deutlich schwächer, aber das muss ja nichts heißen. Euro fester oder schwächer? Eigentlich schwächer, aber seit einigen Tagen deutlich fester. Das liegt wohl alles am Ausblick für die globale Konjunkturentwicklung: Eigentlich schwächer, aber seit einigen Tagen nicht mehr ganz so viel schwächer wie ursprünglich befürchtet…
Als Analyst stürzt man sich in derart wackeligen Zeiten gerne auf die Zentralbanken und hofft, diese würden den Märkten eine klare Richtung vorgeben können. Am kommenden Dienstag steht glücklicherweise eine Ratssitzung der US Notenbank an. Einziger Tagesordnungspunkt: Wann, beziehungsweise unter welchen Bedingungen, kommt es zu einer Ausweitung der quantitativen Lockerungsmaßnahmen? Die meisten Analysten, auch wir, sind, unterstützt von entsprechenden Fed Watcher-Berichten in den einschlägigen Medien, der Überzeugung: Am Dienstag wird es diesbezüglich noch keine konkrete Ankündigung geben. Heißt das, wir müssen uns auf eine Fortsetzung dieser „Gold-fest-alles-andere-Waka-Waka“-Marktbewegungen einstellen? Nicht unbedingt. Hält nämlich die Fed die Erwartungen hoch, dass eine Ausweitung der Anleihenkäufe im Spätherbst möglich sein könnte, müssten wir zumindest in zwei Marktsegmenten eigentlich so etwas wie eine Trendentwicklung sehen: Im Währungsmarkt einen schwächeren Dollar. Und im Rentenmarkt niedrigere Renditen.
Einen kleinen Hinweis auf die mögliche Entscheidung des US Notenbankausschusses sollten wir bereits heute bekommen: Für die USA werden die Inflationszahlen für den Monat August veröffentlicht. Erwartet werden leichte Monatsanstiege in Haupt- und Kernrate, welche die Jahresraten bei nahe 1% stabilisieren sollten. Nur mal angenommen, die Jahresraten fallen auf weniger als 1%, dann würden einige im Federal Open Market Committee bestimmt kalte Deflationsfüße bekommen…
Ab morgen dürfen wir alle unsere Zins-, Dividenden- und Kurserträge der letzten 11½ Monate auf dem größten Volksfest der Welt liquidieren. Noch nüchtern, sollten wir uns bereits heute Gedanken darüber machen, wo mögliche Liquiditätsüberschüsse am 5. Oktober angelegt werden sollten. Tagesgeld? Bunds? Aktien? Kaum jemand würde wohl bei einer dieser Anlageklassen für die kommenden 12 Monate Erträge von rund 10% erwarten. Spätestens nach Einbeziehung von Nutzwertüberlegungen bietet sich also erneut der goldene Maßkrug an. Mutige dürfen auch Griechenbonds kaufen. Hier würde ich aber zunächst versuchen, von Konstantinos einen aktuellen Stimmungsbericht einzuholen…
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Dies ist ein humoristischer Marktkommentar und keine Anlageberatung. Die Einschätzungen des Autors beruhen auf Informationen, die auf öffentlich zugänglichen, als verlässlich eingeschätzten Informationsquellen basieren. Weitere Informationen finden Sie im Disclaimer.
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Fixed Income Strategist
Director
MRE4FI
UniCredit Research
kornelius.purps@unicreditgroup.de
Corporate & Investment Banking
UniCredit Bank AG
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