Laut einer Studie des Assessment-Spezialisten Metaberatung kritisieren 47 Prozent der deutschen Angestellten die unzureichende firmeninterne Personalsuche. So werden in vielen Fällen externe Mitarbeiter rekrutiert. Ein innerbetriebliches Talent-Management wäre daher für rund zwei Drittel der Befragten eine sinnvolle Maßnahme.
Etwa die Hälfte der Beschäftigten glauben, dass Fachstellen und Führungspositionen nicht rein nach objektiven Gesichtspunkten besetzt werden. 50 Prozent der Arbeitnehmer waren zudem der Meinung, dass Talentförderungsprogramme im Zuge von Stellenbesetzungen zu wenig Beachtung finden.
"Die Befragung zeigt, dass sich die breite Masse der Beschäftigten in Deutschland zu wenig in Maßnahmen zur Personalentwicklung eingebunden fühlt", so Dr. Rainer M. Neubauer, Geschäftsführer von Metaberatung. Neubauer sagt weiter, "Während die zwei bis fünf Prozent der High Potentials selber aktiv dafür sorgen, dass sie in ihrer beruflichen Entwicklung gefördert werden, geht die schweigende Mehrheit unter."
Eine Paradoxe Entwicklung angesichts des deutschen Fachkräftemangels. In diesem Zusammenhang sagt Neubauer, "Die in den Betrieben durchgeführten Maßnahmen für hochqualifizierte Mitarbeiter zur Talentfindung und -förderung sollten dringend für die Leistungsträger im mittleren Management nutzbar gemacht werden".
Nur langsam finden neue technische Möglichkeiten, wie Online-Assessments, den Einzug in Unternehmen. Die Talentidentifizierung sollte dabei stets unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit erfolgen. Jedoch bringen viele Tests bislang nur ungesicherte und kurzfristige Aussagekraft hervor. So halten gar vier von zehn befragten Arbeitnehmern Personalentwicklungsmaßnahmen für unwirksam.
Einer Studie des ILS Institut für Lernsysteme zufolge ist die Weiterbildungsbereitschaft insbesondere bei Frauen sehr hoch. Weiterbildungen in kaufmännischen Bereichen sowie im Gesundheitswesen und -management sind stark nachgefragt. So machen Frauen rund 60 Prozent der Teilnehmer beim ILS aus. Personalverantwortliche hingegen scheint die Entwicklung noch nicht erreicht zu haben. Lediglich 16 Prozent unter ihnen gaben an, dass Frauen im Vergleich zu Männern häufiger nach Weiterbildungsmöglichkeiten fragen.
Tatsächlich sind es Männer die aus Weiterbildungen mehr direkte Jobvorteile ziehen. 53 Prozent der Männer konnten nach Fortbildungen mehr Verantwortung oder gar eine Beförderung ergattern, bei Frauen sind es nur 41 Prozent. "Daher sollten insbesondere Frauen Initiative zeigen und ihr persönliches Engagement stärker in den Vordergrund stellen, um im gleichen Maße von Weiterbildungen zu profitieren wie ihre männlichen Kollegen", meint Ingo Karsten, Geschäftsführer des ILS.
Info von Metaberatung GmbH – www.metaberatung.de
Info von ILS Institut für Lernsysteme GmbH – www.ils.de
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