Die Deutschen scheuen davor zurück, neue Wege bei Bankgeschäften zu gehen. Gut drei Viertel der Bankkunden verweigern sich neuen Ideen, wie beispielsweise Bargeld von der Tankstelle, Kontoauszug am Kiosk oder einem Ratenkredit von der Drogerie. Die größten Chancen ergeben sich nach aktuellem Stand im Internet: Knapp jeder dritte Kunde könnte sich die Abwicklung von Wertpapiergeschäften samt Depotverwaltung per Internet vorstellen – was den Online-Banken weiteren Auftrieb geben dürfte. Das ergibt die Studie „Geschäftspotenziale im Bankenvertrieb“ des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung.
Aufgeschlüsselt nach Kundentypen zeigt sich der karriereorientierte Kunde für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften samt Depotverwaltung durch Online-Banken besonders aufgeschlossen. 29 Prozent nutzen bereits diese Möglichkeit und gut jeder dritte Befragte könnte sich entsprechende Bankgeschäfte grundsätzlich vorstellen. Wachstumspotenzial zeigt sich ebenfalls bei den eher auf Sicherheit bedachten Anlegern. Bei diesem Kundentyp liegt zwar die Zahl der aktiven Nutzer von Wertpapiergeschäften bei Online-Banken derzeit erst bei einem Viertel der Befragten. Die künftige Akzeptanz erreicht allerdings knapp jeden Dritten.
Alternative Vertriebsangebote der Banken bisher selten genutzt
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Zusätzliches Wachstumspotenzial liegt im Bargeldservice in Tankstellenshops. Derzeit erst von knapp 14 Prozent aller Bankkunden genutzt, kann sich grundsätzlich jeder vierte Kunde vorstellen, diesen Service künftig in Anspruch zu nehmen. Deutlich schwächer sehen dagegen die Prognosen für eine Wertpapierberatung über iPhone und iPad aus. Derzeit nur von 2,6 Prozent aller Kunden genutzt können sich dieses Geschäftsmodell in Zukunft nur rund fünf Prozent der Kunden für sich selber vorstellen.