Kommunikationsfähigkeit ist eine der wichtigsten Soft Skills im Beruf. Dabei ist nicht nur der laute Ausdruck, sondern vor allem die körperliche Inszenierung entscheidend. Es ist unmöglich nicht nicht zu kommunizieren.
Fachwissen, Erfahrung, gute sprachliche Ausdrucksweise, Soft Skills; Stellenausschreiben fordern viel. Ist die erste Hürde gemeistert und man wird zum Vorstellungsgespräch eingeladen, wiegt man sich bereits in Sicherheit. Wenn die Details stimmen, sollte es doch leicht werden, den Chef in spe lautstark zu überzeugen, dass der schriftliche Lebenslauf für sich selbst spricht. Doch genau hier lauern die Gefahren. Nur knapp 20% der Informationen werden verbal übertragen. Ein großer Anteil schlägt sich über den stumm geglaubten Körper wieder. Mimik, Gestik und Körperhaltung verraten weitaus mehr, als sich bewusst steuern lässt.
Die nonverbale Kommunikation ist die älteste Form des zwischenmenschlichen Informationsaustauschs. Noch bevor es die Sprache gab, haben unsere Vorfahren einen Weg gefunden, zu kommunizieren. In unserem Urinstinkt ist programmiert, wie wir einen offenen, lächelnden Mund oder zusammengekniffene Lippen lesen. Auch bei den meisten westlichen Kulturen benötigt nonverbale Kommunikation keinerlei Übersetzung. Wenn jemand mit beiden Beinen fest im Leben steht, dann zeigt er das auch über seinen festen, aufrechten Stand am Boden. Ein chronisch unsicherer Mensch hingegen wackelt von einem Bein zum anderen, umklammert sich selbst um sich so klein wie möglich zu halten. Da gelten keine kulturellen Unterschiede.
Der Körper spricht immer, gibt unbewusst preis, was man eigentlich verstecken möchte. Körpersprache ist also eigentlich Gefühlssprache. Deshalb kann es passieren, dass der gesprochene Ausdruck nicht mit der Körpersprache übereinstimmt. Allerdings ist der Eindruck, den die Sprache des Körpers vermittelt unwiderruflich. Denn das Unterbewusstsein treibt mehr an, als Vernunft oder Verstand, lässt sich nicht steuern, wie Worte. Deshalb kann man jeden Lügner leicht enttarnen. Eine hochgezogene Augenbraue, ein ausweichender Blick, oder ständiges Fassen ins Gesicht, es ist eindeutig, dass was auch immer gesagt wird, unwahr ist. Der Körper glaubt den eigenen Aussagen nicht und zeigt es. Ehrlichkeit ist Trumpf, vor allem also, wenn man den zukünftigen Chef von sich überzeugen will.
Man kann aber lernen die eigene Körpersprache bewusst zu steuern. Eine selbstbewusste Körperhaltung und positive Ausstrahlung sind erlernbar und werden beim Vorstellungsgespräch viele Vorteile bringen. Dem Gesprächspartner locker zugewandt stehen signalisiert Offenheit und Engagement. Wenn man das Verhalten des Partners spiegelt, stimmt man nonverbal zu. Mit sanften Gesten der Hände unterstützt man seine eigenen Aussagen, man sollte aber nicht wild herumfuchteln. Letztendlich ist die Mimik entscheidend. Ein offener Blick, unterstützt von einem lächelnden Mund zeugt von größtem Interesse. Und ein Lächeln überzeugt in jeder Sprache!