Das Volumen so genannter Problemkredite in den Bilanzen deutscher Banken ist zunächst auch im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres weiter gestiegen. Nach Berechnungen der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC standen zum 30. Juni 2010 "Non-Performing-Loans" im Nominalwert von rund 225 Milliarden Euro in den Büchern. Dies entspricht einem Anstieg um etwa sieben Prozent gegenüber Ende 2009.
Im europäischen Vergleich hat die deutsche Bankenbranche noch immer den größten Bestand an Problemkrediten, allerdings sind die Belastungen in anderen Staaten in 2010 deutlich stärker gestiegen. Im Vereinigten Königreich kletterte der Nominalwert der nicht mehr bedienten oder vom Ausfall bedrohten Kredite um 13 Prozent auf umgerechnet knapp 175 Milliarden Euro. Besonders stark von der Zunahme der "Non-Performing-Loans" betroffen sind die Banken in den Euro-Krisenstaaten. In Irland stieg das Volumen problematischer Kredite gegenüber 2009 um 24 Prozent auf 109 Milliarden Euro, in Griechenland um 20 Prozent auf 24 Milliarden Euro und in Italien sogar um 29 Prozent auf 76 Milliarden Euro.
In Spanien hat sich die Lage demgegenüber nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2009 wieder etwas beruhigt. Das Volumen der "Non-Performing-Loans" legte 2010 um 11 Prozent auf 103 Milliarden Euro zu. Für Portugal liegen keine Schätzungen vor.
Das Volumen der Problemkredite bleibt in den kommenden Jahren allerdings auch deswegen hoch, weil der Verkauf von Kreditportfolios nur langsam an Dynamik gewinnt. Insbesondere in Deutschland liegen die Preisvorstellungen von Banken und potenziellen Investoren offenbar noch weit auseinander. Außerdem hat der Staat durch Einrichtung der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) eine wichtige Brückenfunktion übernommen.
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