Schluss mit dem freien Spiel der Märkte

th – Dass Obama mit der Politikerregel „Wahlversprechen im Wahlkampf und Alzheimer nach der Wahl“ bricht, konnten wir schon bei dem Thema Guantánamo feststellen. Obama beginnt bereits kurz nach Amtsantritt mit der Umsetzung seiner Ankündigungen. Da dürfen wir gespannt sein, welche Auswirkungen die angekündigten Regeln für die Finanzindustrie haben werden. Die geplanten Regeln sollen nach…


th – Dass Obama mit der Politikerregel „Wahlversprechen im Wahlkampf und Alzheimer nach der Wahl“ bricht, konnten wir schon bei dem Thema Guantánamo feststellen. Obama beginnt bereits kurz nach Amtsantritt mit der Umsetzung seiner Ankündigungen. Da dürfen wir gespannt sein, welche Auswirkungen die angekündigten Regeln für die Finanzindustrie haben werden.

Die geplanten Regeln sollen nach einem Bericht der New York Times vor allem für Hedgefonds, Ratingagenturen und Hypothekenmakler gelten und dafür sorgen, dass die in der Vergangenheit weniger regulierten Unternehmen nun unter eine strengere Aufsicht gestellt werden. Komplexe Finanzinstrumente, die einen deutlichen Anteil an der gegenwärtigen Finanzkrise hätten, sollen so stärker reguliert werden.

Politisch dürfte sich Obama mit dieser Ankündigung weltweit Freunde machen, denn den meisten Ländern war der Weg, den  die USA seit der Krise  eingeschlagen haben, nicht streng genug. Mit dieser Vorankündigung sind sicherlich auch wieder Wege für Gespräche über internationale Regeln geebnet, denn globale Finanzmärkte brauchen eine globale Zusammenarbeit bei der Erstellung und Überwachung von Regelungen.

Obama ist angetreten, eine Politik zu betreiben, die es nicht bei diesen bloßen Ankündigungen belassen wird, dies hat er bereits in den ersten Tagen deutlich demonstriert.

„Chancen werden sich aus der Finanzkrise jedoch nur dann ergeben, wenn es gelingt, ihre Ursachen im Gesamtzusammenhang zu verstehen. Erst dadurch wird der Boden für Lösungen bereitet, die eine Wiederholung der Krise ausschließen“, so Dr. Hans-Joachim Massenberg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken bei den 52. Bitburger Gesprächen in Biersdorf.

Die Hilfe der Staaten, um das Finanzsystem möglichst schnell vor einem Kollaps zu bewahren, hat sich als richtiger Weg in der Krise herausgestellt. Schnelle Regulierung könnte indes zu falschen Maßnahmen führen, wenn man nicht sehr sorgsam nach den Ursachen der Krise forscht. So bringt es Massenberg in Biersdorf auf den Punkt: „Eine schwere Verantwortung lastet auf denjenigen, die derzeit über die richtigen nächsten Schritte befinden müssen.“