Zwei Drittel der Mittelständler verfügen über zu wenig Eigenkapital – Leasing stärkt EK-Quote.
(Kelkheim, 7. Juli 2011) Das Eigenkapital ist traditionell die ‚Achillesferse‘ des deutschen Mittelstands. Als ‚gesund‘ gelten Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent. Zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen liegen unter diesem Wert. Das ergab eine Mittelstandsstudie des Betrieblichen Forschungszentrums für Fragen der mittelständischen Wirtschaft. Dramatisch ist die Situation bei knapp 20 Prozent der Unternehmen: Ihre Eigenkapitalquote liegt unter fünf Prozent – zum Teil ist sie sogar negativ! Damit ist Wachstum nur schwer zu finanzieren. Ein gutes Drittel der befragten Unternehmen will deshalb diese Quote durch Thesaurierung – also den Verbleib des Gewinns im Unternehmen – steigern. 20 Prozent setzen auf zusätzliches Leasing, wobei 30 Prozent der Unternehmen Leasing bereits nutzen. „Dieses Finanzierungs-Instrument eignet sich besonders gut in Phasen von Neuinvestitionen und Wachstum“, weiß Patrick G. Weber, Geschäftsführer der Vantargis Leasing. „Mit einem vernünftigen Leasingvertrag verteilen sich die Kosten für das Wirtschaftsgut auf seine Laufzeit. Damit stehen den Ausgaben direkte Einnahmen aus der Produktion gegenüber.“
Balsam für Bilanz und Bankenrating
80 Prozent der Befragten nehmen laut der Studie keine Kreditklemme wahr, aber eine Zunahme der Anforderungen bei einer Kreditvergabe. „Die Kosten für das Leasing werden als Betriebsausgaben gebucht und belasten somit nicht die Bilanz“, betont Weber. Da der Nutzer nicht der Eigentümer der Maschine ist, taucht diese in seiner Bilanz nicht auf, sondern wird bei der Leasing-Gesellschaft bilanziert. Die auf diesem Wege erreichte Verringerung der Bilanzsumme führt zu einer Erhöhung wichtiger Kennzahlen in der Unternehmensbewertung, etwa der Eigenkapitalquote. Gleichzeitig können die Leasingraten teilweise als Betriebsausgaben steuerlich abgesetzt werden.
Leasing hat somit direkte Auswirkungen auf das Banken-Rating und damit die Kreditkonditionen. Unternehmen mit einem hohen Verschuldungsgrad werden sich auch 2011 schwer tun, frisches Kapital zu bekommen, um notwendige Investitionen zu tätigen. „Umso wichtiger ist es, Kapital aus dem Unternehmen heraus zu generieren“, unterstreicht Weber. Das sei zum einen durch Thesaurierung und klassisches Leasing möglich. Aber auch Factoring und Sale-and-lease-back bieten sich für viele Mittelständler an. Beim Sale-and-lease-back verkaufen die Eigentümer ihre Maschinen oder Anlagen an das Leasingunternehmen und leasen sie direkt wieder zurück. Das bringt frisches Kapital ins Unternehmen. Zusätzlich genießen sie alle Vorteile des Leasings. Besonders interessant ist Sale-and-lease-back oder Sale-and-mietkauf-back auch, wenn Unternehmen über Patente, Lizenzen oder eingeführte Marken verfügen. Denn immaterielle Wirtschaftsgüter lassen sich auf diesem Wege ebenso zu Eigenkapital machen.
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