So hoch war die Zuversicht der Menschen in Deutschland seit 2007 nicht mehr: Auf die Frage, wie sie der Zukunft Deutschlands hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftslage entgegensehen, antworteten im Juli, August und September dieses Jahres von 2.918 Befragten 38% „mit großer Zuversicht“ oder „mit Zuversicht“. Damit verdoppelte sich der Wert im Vergleich zum vergangenen Jahr (19%). Genauso groß ist der Optimismusschub, wenn es um die Sicherheit der Arbeitsplätze geht: Hier haben sich die zuversichtlichen Antworten im 3. Quartal 2010 (27%) mit einem Plus von 19 Prozentpunkten gegenüber dem Herbst 2009 (8%) verdreifacht.
Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der monatlich durchgeführten repräsentativen Befragungen zur Allianz Zuversichtsstudie, einem Gemeinschaftsprojekt der Allianz Deutschland AG in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim.
„Wenn die Konjunktur sich auch nur annähernd so entwickelt wie im ersten Halbjahr, werden die Arbeitslosenzahlen weiter sinken. Die Unternehmen haben die Kurzarbeit bereits massiv zurückgefahren und kehren zur Normalbeschäftigung zurück. Die Auftragsbücher füllen sich in vielen Branchen mehr und mehr. Diese Entwicklung beflügelt die Stimmung der Menschen in Deutschland,“ kommentiert Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt und Leiter Unternehmensentwicklung der Allianz, das Ergebnis der Studie.
Die Zuversichtswerte zur Qualität von Schulen und Universitäten in Deutschland, zu den Sozialversicherungssystemen sowie zum Umwelt- und zum Klimaschutz sind relativ stabil geblieben. Das gilt auch für den Wert bei der Zuversicht für die zukünftige Entwicklung Deutschlands allgemein, der im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte auf 27% gestiegen ist.
„Nach dem Anstieg im Sommer hat die Zuversicht, insbesondere für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, im 3. Quartal rasant zugelegt, Tendenz weiter steigend“, sagt Prof. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim, der die Allianz Zuversichtsstudie wissenschaftlich begleitet. „Nach Zuversichtswerten von 33% für die Wirtschaft im Juli und August dieses Jahres ist dieser Wert im September weiter deutlich auf 44% angestiegen. Das ist der höchste Zuversichtswert seit drei Jahren. Da Wirtschaft auch aus Psychologie besteht, ist das Zuversichts-hoch ein positives Signal für die Zukunft.“
Dabei gibt es regionale Unterschiede: Am meisten Zuversicht für Deutschland zeigen die Menschen in Norddeutschland: In Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein schätzen 37% der Befragten die Zukunftsperspektiven der Republik im 3. Quartal 2010 optimistisch ein. Das ist gegenüber dem Jahr 2009 ein Plus von 10 Prozentpunkten. Den niedrigsten Zuversichtswert für Deutschland haben mit 21% die Neuen Bundesländer. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert stabil geblieben.
Grafik & Info by Allianz Deutschland AG