Digitale Rückerstattung ausländischer Quellensteuern

Schon lange fordert die Europäische Union einen barrierefreien Zugang zu ausländischen Kapitalmärkten, inklusive eines einheitlichen Wegs zur Rückerstattung von Quellensteuern auf Auslandsdividenden. Technische Innovationen bieten hierbei die Voraussetzung für neue Lösungsansätze.


Anleger

In Zeiten von expansiver Geldpolitik, Nullzinsen und Verwahrentgelten gewinnen Wertpapieranlagen weiter an Bedeutung. Besonders die deutschen Sparer trifft aufgrund der von den Banken mittlerweile vermehrt weitergeleiteten Negativzinsen und der hinzukommenden Inflationsrate ein nicht unwesentlicher Kaufkraftverlust. Entsprechend wenden sich immer mehr Anleger der Börse zu.

Das Motto für viele Anleger lautet derzeit also: „Dividende ist der neue Zins“. Dividendentitel verfügen zudem meist über ein solides Geschäftsmodell mit kontinuierlichen Gewinnen und einer stärker ausgeprägten Resilienz. Spannende Dividendentitel finden Anleger nicht nur in Deutschland – auch in Europa, Asien und den USA werden sie fündig.

Vielfach weisen ausländische Börsen Aktien von Unternehmen auf, die über eine sehr lange Dividendenhistorie (Dividenden-Aristokraten, Dividenden-Könige) verfügen. Darüber hinaus enthalten diese auch Branchen und Geschäftsmodelle, auf die man in Deutschland nicht stößt: Die Schweiz mit Pharmaunternehmen wie Novartis und Roche, Frankreich mit Luxusgüterkonzernen LVMH und Hermès oder Kanada mit Infrastrukturwerten Enbridge und Canadian National Railway.

Entscheiden sich Anleger für ausländische Titel, müssen sie meist aber eine bittere Pille schlucken: Auf die Dividende wird neben der deutschen Kapitalertragssteuer, Soli und gegebenenfalls Kirchensteuer auch eine häufig nicht unerhebliche Quellensteuer im jeweiligen Heimatmarkt der Aktie erhoben.

Komplizierter Rückerstattungsprozess

Etwa bekommt ein Anleger in der Schweiz eine Bruttodividende in Höhe von CHF 1.000 gutgeschrieben. An der Quelle werden zunächst 35 Prozent, also CHF 350, einbehalten. Aufgrund des zwischen Deutschland und der Schweiz bestehenden Doppelbesteuerungsabkommens in Höhe von 15 Prozent kann ein deutscher Besitzer Schweizer Dividendenaktien 20 Prozent zurückfordern.

Somit also 200 EUR und dies bis zu vier Jahre rückwirkend. Schnell kommen sowohl für Privatanleger als auch professionelle Anleger erhebliche Summen zusammen. Schätzungen zufolge fordern deutsche Anleger bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr nicht zurück und verschenken damit bares Geld und Rendite.

Allerdings mussten sich Aktionäre bisher durch komplexe Formulare und die Webseiten der einzelnen Staaten durcharbeiten. Meist sind die Angaben auch nur in der jeweiligen Landessprache verfügbar und Auskünfte von den ausländischen Steuerbehörden nur schwer erhältlich. Kurzum: Für Privatanleger war die Quellensteuer bisher ein Buch mit sieben Siegeln.

Lösung zur digitalen Quellensteuerrückerstattung

Immer mehr ausländische Steuerämter lassen den Digitalversand von Quellensteuerrückerstattungsanträgen zu. Das WealthTax Unternehmen Divizend bietet Privatkunden, Steuerberatern, Family Offices und Banken die Möglichkeit, die ausländische Quellensteuer barrierefrei zurückzufordern.

Dazu bedient sich das Fintech eines Ansatzes in vier Schritten: Interessierte Aktionäre legen auf der Webseite ein Nutzerkonto an, lesen dann über eine eigens entwickelte Multibanking-Wertpapier-Schnittstelle ihre Wertpapierdepots ein. Die Portfoliodaten des Kunden werden um weitere Angaben wie Zahltermine und Dividendenhöhen ergänzt.

Daraufhin werden die Wertpapiere nach ihrer Länderzugehörigkeit gruppiert und inklusive den Steuerrückerstattungshöhen vorab angezeigt. Im Anschluss gilt es, Anleger in einem Schritt-für-Schritt-Prozess durch die – meist vorausgefüllten – Formulare bis zur Antragserstellung zu führen.

Anleger

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