Factoring leicht gemacht
Factoring ist im Unternehmensalltag schon lange kein Fremdwort mehr. Zunehmend rückt diese Art der Finanzierung in den Fokus der Mittelständler, um die Liquidität zu sichern. Laut Zahlen des Deutschen Factoring Verbandes e.V. stieg der Gesamtumsatz im ersten Halbjahr 2011 auf 75,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt dies ein Wachstum von rund 28 Prozent. Die Factoring-Quote, welche das Verhältnis von angekauftem Forderungsvolumen und Bruttoinlandsprodukt angibt, steigt damit auf 6,5 Prozent.
„Factoring ist mittlerweile als Finanzprodukt im deutschen Mittelstand etabliert“, bestätigt Matthias Bommer, Geschäftsführer der Vantargis Factoring GmbH. „Mehr als 15.000 Kunden nutzen die Dienstleistung als Finanzierungsbaustein.“ Im Alltag funktioniert Factoring wie folgt: Der Unternehmer stellt wie gewohnt nach erbrachter Leistung die Rechnung an seinen Kunden. Die Vantargis Factoring erhält davon eine Kopie. Durch den Forderungsverkauf an den Factor bekommt der Unternehmer sofort rund 80 Prozent des Betrages ausgezahlt. Sobald die Rechnung beglichen wurde, erhält der Factoringkunde die übrigen 20 Prozent abzüglich Gebühren. Ein Vorteil der Dienstleistung besteht in der Bevorschussung der Rechnungssumme, denn damit wird der Factoringnutzer liquide und kann Außenstände minimieren. Der Unternehmer hat die Möglichkeit, eigene Verbindlichkeiten pünktlich und mit Skonto zu begleichen sowie zusätzlich seinen Kunden längere Zahlungsziele anzubieten. Nach Vertragsunterschrift beginnt die Integration von Factoring in den Unternehmensalltag. Wenn eine Abtretung der Forderungen an die Hausbank (Globalzession) bestehen sollte, beantragt die Vantargis Factoring eine Freigabe. Gleichzeitig legt der Factoringkunde aktuelle Rechnungs- und Kundendaten sowie den aktiven Debitorenstamm mit den gewünschten Limiterhöhungen vor. Matthias Bommer erläutert: „Diese Limite bezeichnen die Höhe der Forderungen, welche angekauft werden und zugleich durch eine Warenkreditversicherung gegen Ausfall versichert sind.“ Die Daten werden von Vantargis in das Factoring-System eingespeist und Limite bei der Versicherung beantragt. Der Kunde stattet nun jede künftige Rechnung mit einem Vermerk aus, dass diese an die Vantargis Factoring abgetreten ist und alle Zahlungen auf die neue Bankverbindung zu entrichten sind. „Die Debitoren zahlen einfach an eine andere Kontonummer, mehr ändert sich für sie nicht“, so der Experte. Im Vorfeld werden nach Absprache alle Debitoren durch ein Eröffnungsschreiben informiert. Meist hat der Factoringkunde nach Vertragsunterschrift innerhalb von zwei bis drei Wochen das erste Geld auf seinem Konto. Durch den rückwirkenden Ankauf der Forderungen über einen Zeitraum von bis zu 30 Tagen erhält der Kunde gleich zu Beginn einen zusätzlichen Liquiditätsfluss. Sollte es im Einzelfall dazu kommen, dass ein Debitor nicht zahlt, übernimmt die Vantargis Factoring ein abgestimmtes Mahnwesen und kümmert sich um alle Meldepflichten im Rahmen der Warenkreditversicherung.
„Über den Zugang zum Online Factoring-Portal erhalten unsere Kunden bei Bedarf eine komplette Zusammenstellung der eingereichten Rechnungen, bezahlter Vorschüsse und ausgezahlter Restbeträge“, führt Bommer aus. „Sofern das Unternehmen keine Finanzbuchhaltung im eigenen Hause betreibt, kann es die Daten somit schnell und einfach seinem Steuerberater übermitteln.“ Das Portal bietet umfangreiche Finanzinformationen für den Kunden, wie zum Beispiel die Angaben zu offenen Posten oder auch freien und gezeichneten Limiten der Warenkreditversicherung.
Factoring hat für kleine und mittelständische Unternehmen viele Vorteile und ergänzt als Finanzierungsbaustein optimal den klassischen Bankkredit.
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