Mit gutem Beispiel voran? Fast alle Vorstände der Dresdner Bank müssen gehen.
th – Hätte der Deal zwischen Diekmann und Blessing eventuell schon einige Tage früher zu einem positiven Ergebnis führen können? Wie heute bekannt wurde, hat sich in den Verhandlungen nur Dr. Walter hinter den Deal gestellt. Alle anderen Vorstände sollen sich teilweise bis einschließlich Sonntag gegen den Verkauf an die Commerzbank gestemmt haben. Das Ergebnis: Alle Vorstände bis auf den bisherigen Sprecher der Dresdner Bank verlieren ihren Job. Immerhin werden auf diese Weise die Vorstände nicht besser gestellt als der Rest der Belegschaft, von denen immerhin 6.500 ihren Job verlieren sollen.
Schlüsselposition
Dr. Walter geht mit mehr als einem lachenden Auge zur Commerzbank. Er bekommt den Job als Vertriebs- und Marketingvorstand und wird im Gesamtvorstand der einzige ehemalige Dresdner Bank Mitarbeiter sein. Eine anspruchsvolle Rolle kommt auf Dr. Walter zu, wird doch die Markenführung der Marke Commerzbank und vor allem die geplante Markenauflösung der grünen Marke die Schlüsselaufgabe in den kommenden Monaten sein. Nur wenn dieser Schritt reibungs- und geräuschlos über die Bühne geht, wird es neben den avisierten Synergieeffekten im Bereich „Einsparung“ auch Synergieeffekte im Bereich Kundengewinnung- und -bindung geben. Gelingt die Vertriebsintensivierung nicht, so sind eingesparte Milliarden bei den Kosten schnell wieder verbraucht, zumal trotz einer intensiven Buchprüfung immer noch von Risiken bei der Tochter Dresdner Kleinwort gesprochen wird.
Fest im Sattel
Für Martin Blessing läuft es derzeit in die richtige Richtung. Nach knapp 100 Tagen an der Spitze der Commerzbank ist er nun an der Spitze der zweitgrößten Bank in Deutschland, wenngleich der Abstand zur Nr. 1 immer noch 100% beträgt. Mit der Aufteilung der Positionen im „neuen“ Vorstand hat er zugeleich seine Stellung behauptet.