Edeka hat mit Sparkassen und Volksbanken Preissenkungen für Kartenzahlungen vereinbart. Die bilateralen Absprachen sparen dem Händler Millionen Euro. Sie bedeuten gleichzeitig das Ende der gemeinsamen Preispolitik der Banken.
Nach mehr als zwanzig Jahren unter dem Deckmantel der kartellrechtlichen Freistellung bahnt sich eine Zäsur im bargeldlosen Zahlungsverkehr an: das Ende der gemeinschaftlichen Preisabsprache unter den Banken für garantierte Kartenzahlungen. Als erster großer Händler hat Edeka die bislang in Stein gemeißelte Gebührenordnung gesprengt und geht damit in die Offensive.
Die Edeka-Bank erwartet von den bilateral getroffenen Rahmenvereinbarungen "Einsparungen im Millionenbereich für die Edeka-Gruppe". Preisverhandlungen des Handels mit Einzelverbänden oder gar einzelnen Kreditinstituten waren bislang quasi unmöglich. Seit der Einführung der Kartenzahlung mit Geheimnummer im Jahr 1990 legte der Zentrale Kreditausschuss der fünf Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft (ZKA) die Gebühren gemeinsam für alle Banken und Sparkassen fest.
Seitdem bezahlt der Handel für jede einzelne Transaktion 0,3 Prozent vom Umsatz, mindestens 8 Cent. Allerdings vermuten Insider, dass die Discounter Aldi und Lidl Rückvergütungen kassieren.
Info von Lebensmittel Zeitung – Ausgabe von Freitag, 11. März 2011
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