57 Prozent der Bundesbürger lehnen Eurobonds ab.
Gut jeder zweite Deutsche lehnt gemeinsame Staatsanleihen – sogenannte Eurobonds – als Mittel zur Bekämpfung der europäischen Staatsschuldenkrise kategorisch ab. Da sich gleichzeitig ein Viertel der Bundesbürger kein Urteil zu dieser angedachten Kapital-Maßnahme zutraut, reduziert sich die Zahl der überzeugten Eurobonds-Befürworter hierzulande auf 17 Prozent. Das ergibt eine repräsentative Umfrage der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und des Marktforschers Toluna unter 1.000 Bundesbürgern.
Damit weiß die Bundesregierung die Mehrheit der Bevölkerung bei ihrer harten Linie gegen die Pläne von EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso hinter sich. Ob ihr das am Ende auch etwas nutzen wird, bleibt aber weiterhin fraglich. Nur rund ein Drittel der Deutschen ist davon überzeugt, dass sich Merkel und Co. im Streit mit Brüssel behaupten werden, knapp jeder Zweite rechnet hingegen mit einem Einknicken der Bundesregierung. Die große Verunsicherung der Bevölkerung bei diesem Thema wird darin deutlich, dass fast jeder fünfte Befragte sich nicht festlegen mochte.
Stichwort Verunsicherung: Zwei von drei Bundesbürgern haben derzeit Angst davor, dass die europaweite Staatsschuldenkrise zu einer schleichenden Enteignung der Sparer führen wird. Mehr als jeder Vierte von ihnen hat daher bereits damit begonnen, seine Ersparnisse umzuschichten, während jeder Sechste schon ganz bewusst Rücklagen für ein neues Auto oder eine Urlaubsreise verkonsumiert hat. Erschreckend: 40 Prozent der aktuell verunsicherten Deutschen haben im Kampf gegen die Kombination aus niedrigen Guthabenzinsen, fallenden Aktienkursen und steigenden Steuern noch gar nichts unternommen. Das Gespräch mit ihrer Bank suchten bisher nur 17 Prozent, das mit ihrer Versicherung gar nur acht Prozent.
Info von Faktenkontor – www.faktenkontor.de
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