Für die Karriere über Leichen gehen

Der größte Feind der Moral sind die Karriereaussichten“ – Gerhard Kocher, schweizer Gesundheitsökonom Erfolg im Job ist wichtig, für die eigene Karriere und das eigene Wohlbefinden. Durch ehrliche gute Arbeit, Ehrgeiz und Motivation und natürlich einer Prise Glück lässt sich der Erfolg vorantreiben. Doch manchmal gibt man alles, was man kann und es tritt keine…


Der größte Feind der Moral sind die Karriereaussichten“ – Gerhard Kocher, schweizer Gesundheitsökonom

Erfolg im Job ist wichtig, für die eigene Karriere und das eigene Wohlbefinden. Durch ehrliche gute Arbeit, Ehrgeiz und Motivation und natürlich einer Prise Glück lässt sich der Erfolg vorantreiben. Doch manchmal gibt man alles, was man kann und es tritt keine Besserung der Situation ein. Oder man geht zu verbissen an den Erfolg heran. Dann wäre man bereit ethisch fragwürdige erfolgssteigernde Maßnahmen zu ergreifen. Frei nach dem Motto: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“.

Würde der gewöhnliche Arbeitgeber an moralische Untergrenzen stoßen wollen, um sich selbst zu verwirklichen? Würde er das Gesetz umgehen wollen, gegen die Unternehmenskultur verstoßen, würde er gar über Leichen gehen?

Diese Frage hat sich auch Monster, das Online-Karriereportal gestellt und eine weltweite Umfrage gestartet. Herausgefunden wurde, dass tatsächlich die Mehrheit der Arbeitnehmer keine Monster sind. 86 % aller Arbeitnehmer, die an der Studie teilgenommen haben, würden nicht zu fragwürdigen Mitteln greifen, sie arbeiten lieber ethisch und professionell.

Ethik, das bedeutet ein gelungenes Leben, das aus Werten und Normen resultiert, nach denen Menschen ihr Handeln ausrichten. Durch das eigene Handeln sollen demnach eigene Ziele realisiert werden können, ohne dass andere dabei zu Schaden kommen. Die anderen, das sind Arbeitskollegen, das Unternehmen, das Gesetz und die Umwelt.
In erster Linie will man aber selbst nicht zu Schaden kommen. Und welches Monster gibt schon zu, dass es ein Monster ist? Ein Mensch, der nach unethischen Prinzipien lebt, weiß dies nicht oder würde es nicht zugeben. Demzufolge haben vielleicht die 86%, die laut der Umfrage zum ethischen Handeln tendieren, unethisch gehandelt: sie haben gelogen.

Betrug, Gesetzesverstoß, Skrupel, Arglist, moralisch bedenkliches Verhalten ist in unserer Zeit allgegenwärtig. Ein Blick auf die andauernden Krisen zeigt, dass nicht nur beim System die Fehler liegen. Die Redewendung, „es sind ja nur Menschen“ lässt vermuten, dass eben der Mensch noch weit vom Grad der Perfektion entfernt ist. Fakt ist, dass der Mensch im Wesentlichen für Krisen verantwortlich ist. Er versucht mit allen Mitteln seine persönlichen Bedürfnisse und Ziele zu erreichen und vergisst dabei, seine Umwelt wahrzunehmen. Habgier, Egoismus, aber auch Wettbewerbsdruck und starke Konkurrenz zwingen den netten Arbeitgeber zum falschen Tun.

Moral existiert vielleicht gar nicht in der Arbeitswelt. Wenn jeder, der von sich behauptet, ethisch zu handeln, lügt, dann haben die 14%, die an der Umfrage angegeben haben, unethisch zu handeln, vielleicht sogar ein Lob verdient!