Eine Hamburger Grundschule fordert Eltern nach Recherchen von NDR Info gezielt auf, Girokonten für ihre Kinder bei der Hamburger Sparkasse (Haspa) zu eröffnen. Die Begründung: Die Bezahlung in der Kantine werde umgestellt, das Bezahlen mit Bargeld sei künftig nicht mehr möglich.
In einem Schreiben heißt es: "Als Partner der ‚Schule am Walde‘ unterstützen wir sehr gerne die Einführung des neuen Zahlungsmittels und stellen das komplette System zur Verfügung … Bitte eröffnen Sie für Ihr Kind ein Schüler-Girokonto bei der Haspa." Den Briefkopf des Anschreibens ziert das offizielle Logo der Grundschule direkt neben dem der Haspa. Unterschrieben ist der Brief an die Eltern von einem Mitarbeiter der Sparkasse und dem stellvertretenden Schulleiter.
Verbraucherschützer kritisieren diese Praxis nun heftig. Die Schulleiterin Renate Fuhrmann sieht allerdings keinen Fehler in dem Brief an die Eltern. Die Haspa sei regelmäßiger Sponsor der Grundschule. Die Hamburger Schulbehörde dagegen sieht das anders. Sie ist aufgrund der Recherchen von NDR Info in der Sache bereits tätig geworden und hat die Schule aufgefordert, einen neuen Brief an die Eltern aufzusetzen. In diesem soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Eltern nicht gezwungen sind, ein Konto bei der Haspa zu eröffnen, sondern auch mit jeder anderen Geldkarte oder mit Bargeld bezahlen können.
Die Haspa erklärte auf Anfrage, sie betrachte diese Form der Ansprache von Schülern und Eltern als unproblematisch und bestätigte, dass Briefe dieser Art an zwölf Hamburger Schulen gegangen sind. Aufgrund der Recherchen will die Haspa ihre Briefe jedoch künftig überarbeiten und die Schüler darauf hinweisen, dass sie auch andere Geldkarten benutzen können oder – ganz altmodisch – ihr Essen bar bezahlen dürfen.
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