Karriere erfordert richtiges Kritikverhalten

von: Michael Letter – Bei jungen Filialleitern/innen achtet die Geschäftsleitung einer Bank genau darauf, wie sie mit Kritik umgehen. Sehen sie sie zuallererst als Angriff auf die eigene Person oder als Feedback, durch das sich Menschen, Team und Unternehmen weiterentwickeln können? Konstruktives Kritik-Konzept Kritik fällt auf fruchtbaren Boden, wenn man nach dem Konzept der „produktiven…


von: Michael Letter – Bei jungen Filialleitern/innen achtet die Geschäftsleitung einer Bank genau darauf, wie sie mit Kritik umgehen. Sehen sie sie zuallererst als Angriff auf die eigene Person oder als Feedback, durch das sich Menschen, Team und Unternehmen weiterentwickeln können? Konstruktives Kritik-Konzept Kritik fällt auf fruchtbaren Boden, wenn man nach dem Konzept der „produktiven Kritik“ vorgeht. Produktive Kritik:



* ist aktiv planend; sie will problemlösend wirken und einen Ist-Zustand einem bestimmten Soll-Zustand annähern.

* schützt stets das Selbstwertgefühl des Kritisierten: Abstrafendes Abkanzeln etwa vor Kollegen ist zu vermeiden. Kritikgespräche

müssen unter vier Augen stattfinden und im „sachlichen Fahrwasser“ bleiben.

* setzt in die Zukunft gerichtete Problemlösungen in Gang. Es geht nicht um das „Herumreiten“ auf der Vergangenheit, sondern um

die Ermittlung der Gründe, die zu dem kritisierten Verhalten geführt haben, damit die Ursachen bekämpft werden können.

* ist interaktiv angelegt: Der Kritisierte muss Gelegenheit erhalten, sich in einem offenen Dialog argumentativ wehren zu können.

* bietet dem Kritisierten Hilfestellung bei der Erfüllung seiner Aufgaben an.

Kommunikatives Instrument ist die Frage: Kritik wird nicht mit anklagendem Zeigefinger geäußert, sondern in Frageform vorgetragen. Der Mitarbeiter soll in den Problemlösungsprozess integriert werden – mit dem Ziel, dass er von sich aus zur Einsicht

gelangt und kritisiertes Verhalten abstellt. Nie die Person, immer Verhalten kritisieren Kritik stellt oft ein Problem dar, weil ein Mensch den anderen bewertend anspricht – und dann spielen Anti- und Sympathie, hierarchische Machtverhältnisse und die bisherige menschliche Beziehung eine Rolle. Darum: Der Kritisierende darf den Kritisierten nie auf der Identitätsebene ansprechen. Kritik verpufft ohnehin wirkungslos, wenn sie, bewusst oder unbewusst, die kritisierte Person in Frage stellt und nicht zur Sache selbst Stellung nimmt. Die Persönlichkeit lässt sich nicht ändern – aber Verhaltensweisen.

Der Autor

Michael Letter ist Führungskräfte- und Management-Coach. In seinen interaktiven Einzel-Coachings und Management Seminaren vermittelt er sofort in die tägliche Praxis umsetzbare Strategien und Erfolgsrezepte.

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