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Laut dem Deloitte Global Economic Outlook steht die Weltwirtschaft 2012 vor ernormen Herausforderungen. Der aktuelle "Global Economic Outlook" von Deloitte prognostiziert der Weltwirtschaft unsichere Zeiten: Das Langfristproblem der meisten Wirtschaftsräume ist die alternde Bevölkerung – und die statistisch älteste findet sich in Japan, Italien und Deutschland. Entsprechend hoch sind die künftigen Belastungen aus Renten- und…


Laut dem Deloitte Global Economic Outlook steht die Weltwirtschaft 2012 vor ernormen Herausforderungen.

Der aktuelle "Global Economic Outlook" von Deloitte prognostiziert der Weltwirtschaft unsichere Zeiten: Das Langfristproblem der meisten Wirtschaftsräume ist die alternde Bevölkerung – und die statistisch älteste findet sich in Japan, Italien und Deutschland. Entsprechend hoch sind die künftigen Belastungen aus Renten- und Pensionsverpflichtungen für die Staatskasse. Abseits davon sehen sich die Staaten im laufenden Jahr zusätzlichen enormen Herausforderungen und Risiken ausgesetzt. In Deutschland kann das trotz robusten Exports und stabilen Privatkonsums zu einem Wachstum von unter einem Prozent führen. In den USA besteht die Gefahr einer weiteren Rezession. Die aktuelle Wachstumsschwäche Chinas betrifft nahezu die gesamte Weltwirtschaft. Das Reich der Mitte wird 2012 voraussichtlich nur um knapp 9 Prozent wachsen, unter anderem auch wegen der Krise im Euro-Raum. Indien steht gleichfalls vor erheblichen Problemen, auch hier schwächt sich das Wachstum ab, während eine dauerhaft erfolgreiche Inflationsbekämpfung noch keineswegs gewährleistet ist. Insgesamt versuchen die aufstrebenden Wirtschaftsregionen, eine Überhitzung zu vermeiden.

"Staatsverschuldung, Demografie, Vertrauenskrise im Finanzsektor, Unsicherheiten im Mittleren Osten – und nicht zuletzt Naturkatastrophen wie in Japan und Thailand sind Hochrisikofaktoren für eine insgesamt schon fragile globale Konjunktur. Anders als im früheren Jahren drohen dieses Mal auch die BRIC-Staaten als Motor zumindest zu schwächeln", erklärt Dr. Alexander Börsch, Leiter Research Deutschland bei Deloitte.

Insgesamt wird 2012 zum Entscheidungsjahr für EU und Euro-Zone. Das hängt unter anderem vom Gelingen einer angestrebten Fiskalunion ab, von der Durchsetzungskraft vertraglich verbindlicher Budgetregeln und Schuldenbremsen, aber auch von der geeigneten Mischung aus Spar- und Stimulationsmaßnahmen für die besonders rezessionsgefährdeten Volkwirtschaften – doch die unbeschränkte Liquidität der EZB hilft. Ende März könnte ein "Fiskal-Vertrag" unterschriftsreif sein. Inflation scheint in der Euro-Zone kein Problem. Für Deutschland sehen die Experten dank Export und Privatkonsum noch ein Wachstum von unter einem Prozent für 2012 voraus. In Großbritannien sind die Aussichten allerdings trübe – bis hin zu einem Rückfall in die Rezession.

Die US-Wirtschaft befindet sich zu Jahresbeginn auf Messers Schneide – einer Erholung stehen zahlreiche Risiken gegenüber. Die durchschnittlichen Einkommen sinken unverändert, die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Industrie hat große Lagerbestände aufgebaut und die Profite wachsen langsamer. Das größte Risiko liegt in der Entwicklung der globalen Konjunktur sowie der chinesischen Wirtschaftskraft und im möglichen politischen Machtwechsel im Weißen Haus.

Sowohl in China als auch in Indien bremst das bis dato kräftige Wachstum deutlich. Beide Länder kämpfen mit der Inflation. In China schlägt die europäische Konjunkturflaute zu Buche, hinzukommen die hohe Verschuldung der Provinzregierungen sowie die Abkühlung der Immobilienmärkte. Auch erhalten Unternehmen schwerer Kredite. Indien wächst so langsam wie seit Jahren nicht mehr, der Export stockt und die Lebensmittelpreise sind nur temporär unter Kontrolle.

Brasilien steht zum Jahresanfang vergleichsweise gut da – wächst aber langsamer als in den vergangenen Jahren. Das Finanzsystem könnte jedoch in naher Zukunft durch massenhaft geplatzte Verbraucherkredite in Bedrängnis geraten. Überdies droht der Export unter der abkühlenden Weltkonjunktur zu leiden. Russland braucht in erster Linie mehr Investitionen, auch und vor allem in den Energiesektor – und politische Stabilität.

"Ein wesentlicher Faktor für die Weltwirtschaft bleiben die Rohstoffpreise. Sie fungieren als Motor der Produktion und als Investitionsobjekt – 2012 bleiben sie ausgesprochen volatil, nicht zuletzt aufgrund von Spekulationsgeschäften und der Krisen im Mittleren Osten. Für die produzierende Industrie bedeutet das Unsicherheit, sodass viele Unternehmen jetzt selbst verstärkt in das Commodity-Future-Geschäft einsteigen oder nach alternativen Produktionsstrategien suchen", schließt Dr. Alexander Börsch.


Info von Deloitte –
www.deloitte.com
Foto von Keiichi Hiki – www.istockphoto.de