Risikovorsorge gegen Rough Trading

Als Reaktion auf den zunehmenden Reglementierungsdruck und auf Rough-Trading-Vorfälle zu Beginn des Jahres 2008 überprüfen große Unternehmen überall auf der Welt ihre Systeme und Risiko-Management-Prozesse. Unter dem Begriff „Rough Trading“ versteht man betrügerisches Handeln im Finanzwesen, ähnlich den Vorfällen bei der Société Générale, wo der 32-jährige Händler Jérome Kerviel die Bank um annähernd fünf Milliarden…


Als Reaktion auf den zunehmenden Reglementierungsdruck und auf Rough-Trading-Vorfälle zu Beginn des Jahres 2008 überprüfen große Unternehmen überall auf der Welt ihre Systeme und Risiko-Management-Prozesse.

Unter dem Begriff „Rough Trading“ versteht man betrügerisches Handeln im Finanzwesen, ähnlich den Vorfällen bei der Société Générale, wo der 32-jährige Händler Jérome Kerviel die Bank um annähernd fünf Milliarden Euro geschädigt hat. Kerviel drohen nun bis zu sieben Jahre Haft sowie eine Geldstrafe in Höhe von 750.000 Euro. Er saß bereits fünf Wochen lang in Untersuchungshaft und hat zur Auflage bekommen, keine Handelsräume mehr zu betreten und bestimmte Kreise zu meiden. Bei der Überwachung von Handels-Transaktionen und beim Aufspüren von Mitarbeiter-Betrug setzen Banken zunehmend hochkomplexe IT-Systeme ein, um die Risiken bei unautorisiertem Handel frühzeitig zu identifizieren. Die Art von Software analysiert Daten aus verschiedenen Systemen: Risk Management, Human Resources, Compliance, Handel, Audit, Controlling, IT-Sicherheit und anderen. Verdächtige Strukturen oder Schlüsselindikatoren werden automatisch erkannt. Das System von Actimize, einem weltweit aktiven Hersteller von Transactional Risk Management Software, integriert dabei Informationen aus dem gesamten Unternehmen in einer intuitiven Recherche- und Fall-Management-Umgebung. Diese setzt das Informations-Mosaik zusammen und berechnet das Risiko, das ein Händler oder eine Gruppe von Händlern für die Firma darstellt. „In den letzten fünf Jahren haben wir eine Vielzahl von Systemen zum Schutz vor Mitarbeiter-Betrug und zur Überwachung des Handels in großen globalen Unternehmen eingeführt“, berichtet David Sosna, CEO bei Actimize. Vor allem nach den letzten Rough-Trading-Vorfällen seien viele Finanzdienstleister an das Unternehmen herangetreten. Das Bewusstsein für Compliance-Risiken und deren frühzeitige Erkennung dürfte ohnehin in jüngerer Zeit merkbar gestiegen sein.