BVR rechnet mit Rückgang der Inflation, die Rohstoffpreise bleiben aber hoch.
In den kommenden Monaten des laufenden Jahres wird die Inflationsrate sinken, erwartet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem jüngsten Konjunkturbericht. "Die Chancen stehen gut, dass die Teuerungsrate in den ersten Monaten des Jahres 2012 wieder die Marke von 2 Prozent unterschreiten wird", erläutert BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Aktuell beträgt die Inflationsrate 2,1 Prozent. Auf das Gesamtjahr 2012 bezogen werde der Rückgang der Inflation aber moderat ausfallen. Im Durchschnitt des laufenden Jahres werde der Verbraucherpreisanstieg voraussichtlich bei 1,8 Prozent liegen. Auch im Euroraum insgesamt dürfte die Teuerungsrate in 2012 sinken. Martin: "Für die Geldpolitik ist der aktuelle Rückgang der Inflation ein positives Signal. Sie bietet Rückendeckung dabei, die großzügige Liquiditätsversorgung mit einem historisch niedrigen Leitzins fortzusetzen."
Ein stärkeres Nachgeben der Verbraucherpreisinflation sei aufgrund des weiterhin dynamischen Wachstums der Schwellenländer und ihrer hohen Nachfrage nach Energie und anderen Rohstoffen aber nicht zu erwarten. Die Energiepreise seien nicht nur in 2011, sondern über die gesamte vergangene Dekade hinweg der Preistreiber Nummer eins gewesen. Im vergangenen Jahr sei fast die Hälfte des Verbraucherpreisanstiegs auf die Energiepreise zurückzuführen gewesen; in den vergangenen zehn Jahren habe der Beitrag bei fast einem Drittel gelegen.
Voraussetzung für den prognostizierten Rückgang der Verbraucherpreise sei allerdings, dass es nicht zu einer deutlichen Verknappung des Rohölangebots komme. Die Unsicherheit über die Inflationsaussichten sei aktuell aufgrund der politischen Risiken in den erdölproduzierenden Staaten, insbesondere auch im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm, erhöht.
Info von BVR Bundesverband der dt. Volksbanken und Raiffeisenbanken – www.bvr.de
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