Kommentar von Tobias Bolsmann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung.
Für Banken und Sparkassen ist der ideale Kontoinhaber: unsichtbar und lautlos. Überweisungen und Abbuchungen finden vollautomatisch statt, Kontoauszüge holt er sich am so genannten SB-Center. Betrachtet man den Begriff "Selbstbedienung" näher, offenbart sich, dass er die sprachliche Kaschierung von fehlendem Service ist. Dem steht ein Einfallsreichtum der Institute beim Erheben von Gebühren gegenüber. Mal für Überweisungen, mal für die Kontoführung an sich. In dieser Hinsicht existiert eine Vielzahl von Systemen.
Dabei sollten die meisten Dienstleistungen, für die die Banken einen Obolus verlangen, eine – kostenlose – Selbstverständlichkeit sein. Umso unverständlicher ist es, dass sie bei Menschen, die so eben mit ihrem Geld bis zum Monatsende kommen, mit satten Gebühren hinlangen. Was kann so aufwändig an einem Guthabenkonto sein, wenn nur Daueraufträge und Lastschriften abgewickelt werden? Die Gebühr von 6,50 Euro mit einem Telefonat mit dem Kunden zu begründen, klingt absurd. So macht die Forderung der Verbraucherzentrale nach einheitlichen Gebühren für Guthabenkonten Sinn.
Info von Westdeutsche Allgemeine Zeitung – www.derwesten.de/waz
Foto von Alexander Kalina – www.istockphoto.com