Bankenbrief
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EZB verlängert Anleihekäufe bis Ende 2017
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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihr milliardenschweres Kaufprogramm für Staatsanleihen und andere Wertpapiere um neun Monate bis mindestens Ende Dezember 2017 verlängert. Allerdings wird das Volumen ab April von bisher 80 Milliarden Euro auf 60 Milliarden Euro verringert, wie die Notenbank heute mitteilte. Den Leitzins beließ sie auf dem Rekordtief von null Prozent und die Negativzinsen, die Banken bezahlen müssen, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken, bei 0,4 Prozent. Das Kaufprogramm läuft seit März 2015. Es soll die Kreditvergabe stimulieren, damit sich die Inflation im Euroraum dem angestrebten Wert von knapp 2 Prozent annähert. Nach der Niederlage von Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi bei dem Verfassungsreferendum am Wochenende hatten Ökonomen zwar mit einer Verlängerung gerechnet, aber nur um ein halbes Jahr. Die Rally am Aktienmarkt erhielt dadurch neuen Schwung. In der Spitze legte der Dax um knapp 1 Prozent auf 11.092 Punkte zu – eine neue Bestmarke seit Dezember des Vorjahres. Zweifel an der Wirksamkeit der EZB-Geldpolitik wurden vor allem in Deutschland laut. Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, betonte: „Es ist zu begrüßen, dass die EZB bei ihrem monatlichen Kaufprogramm ein wenig vom Gaspedal gehen will.“ Die wachsenden Risiken für die Finanzstabilität, das sich festigende Wirtschaftswachstum im Euroraum sowie die vollends überwundenen Deflationsrisiken rechtfertigten diese Entscheidung. „Wenig überzeugend ist jedoch die lange Frist, mit der die EZB das Kaufprogramm fortführen will“, erklärte Kemmer. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sagte: „Die EZB bleibt am Haken der Politik, auch wenn sie heute etwas mehr Unabhängigkeit signalisieren wollte.“
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Raus aus der Opferrolle
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Bildnachweis Vorschaubild (Pressekonferenz vom 08.12.2016): EZB