Auch wenn bei diesem Fusionsnamen mehr von der Commerzbank als von der Deutschen Bank erhalten bliebe, reicht es nicht für Freudensprünge bei den Mitarbeitern. Doch nachdem den Großinvestor beider Häuser und zudem noch den politischen Anteilseigner das Fieber gepackt hat, ist das Thema Nr. 1 der Zusammenschluss von Gelb und Blau. Synergien werden bei Fusionen immer schöngerechnet, aber den Kulturunterschied sucht man in der Gleichung vergeblich. Commerzbank und Deutsche Bank sind nicht nur zwei widerstrebende Kulturen, es sind zwei Kranke. Minus und Minus gibt nur in der Mathematik ein Plus. Auf dem Jahrmarkt der Fusions-Eitelkeiten hat das selten funktioniert. Auch im Sparkassen- und Genolager haben die Fusionen nur Verantwortung und Vorstandsgehälter nach oben getrieben. Eins und Eins wurde meistens weniger als Zwei.
Heute werden in beiden Häusern rund 20.000 Stellen abgebaut. Hat der sozialdemokratische Finanzminister keinen Skrupel, dass sich diese Zahl locker verdoppeln wird? Sonst funktioniert das Mantra aus Synergieeffekten und Kosteneinsparungen nicht. Vielleicht hofft man sogar auf eine Flut von freiwilligen Kündigungen. Nur die Zahl der Vorstände könnte man ja ob der gestiegenen Verantwortung addieren. Macht doch einfach einen guten Job und beschäftigt Euch nach 30 Jahren endlich mal wieder mit Euren Kunden. Macht aus leeren Worthülsen Taten. Werdet innovativ und digital. Schafft Mehrwerte und einen echten Kundennutzen. Dann gibt es zwei erfolgreiche private Großbanken in Deutschland. Ihr schafft das schon!