Branchenimage Bank – Endstation Talsohle

„Die Sünden der Arroganz, der Gier, des Vertrauensmissbrauchs und der Gefühllosigkeit sind schwer zu vergeben“. Dieses Zitat stammt aus dem Buch „Ware Werte“ von Stephan Green, Ex-CEO der HSBC. Gerade habe ich das Buch ausgelesen beiseitegelegt (Rezension in dieser Ausgabe), da meldet die Deutsche Bank, dass deren neue gelbe Tochter den Gewinn im Verhältnis zur…


„Die Sünden der Arroganz, der Gier, des Vertrauensmissbrauchs und der Gefühllosigkeit sind schwer zu vergeben“.

Dieses Zitat stammt aus dem Buch „Ware Werte“ von Stephan Green, Ex-CEO der HSBC. Gerade habe ich das Buch ausgelesen beiseitegelegt (Rezension in dieser Ausgabe), da meldet die Deutsche Bank, dass deren neue gelbe Tochter den Gewinn im Verhältnis zur Prognose verdoppelt hat. Die Commerzbank will am Freitag mit einer Kapitalerhöhung den größten Teil der „staatlichen“ Rettung zurückführen, die Boni der Banken Allerwelt sprudeln wieder kräftig. Und da antwortet mir der Leiter einer Bank aus Zürich auf die Frage, was wir tun können, um unserer angekratztes Image wieder zu verbessern, mit „Nichts“. Das Image war schon vor der Krise nicht das Beste, ist jetzt im Keller und wird sich nie wieder erholen, so der befragte Bankchef. Green beschreibt in seinem Buch, die Lage mit einem „geballten Volkszorn“, den die Banken derzeit erleben.

Ist es wirklich so schlecht um die Zukunftschancen unseres Images bestellt? Immer wieder erlebe ich in Gesprächen mit der „Basis“, dass auch dort eine enorme Wut im Bauch herrscht und es immer wieder heißt, dass im Grunde ja nur sehr wenige für das schlechte Image sorgen und sehr viele einen guten Job machen würden. Sind wir mit unserem Image in der Sackgasse einer Dilemma-Situation ohne Wendemöglichkeit angekommen?

Nein sind wir nicht, aber nur wenn es uns gelingt, mit den Werten, die unsere Branche schafft auch eine unternehmerische Nachhaltigkeit zu liefern. Damit ist aber nicht die Spende an eine gemeinnützige Einrichtung und die anschließende „Ausschlachtung“ mit modernen Marketinginstrumenten gemeint. Es ist vielmehr, wie auch Green fordert, „die Notwendigkeit, die Verantwortung für eine Unternehmensführung zu akzeptieren, die auf nachhaltige Weise das Gemeinwohl fördert“.

Foto von PeskyMonkey – www.istockphoto.dewww.istockphoto.de