Seit geraumer Zeit verordnet sich die Deutsche Bank einen Kultur- und Strategiewandel. Sie findet schnell Nachahmer, so etwa die Commerzbank. Die Presse bezeichnet deren Maßnahmen schon als Radikalumbau. Warum auch nicht, schließlich fallen 260 Führungspositionen weg. So soll in den nächsten Jahren ein Marktanteil von über zehn Prozent erreicht werden.
Strategiewandel
Das geht in Deutschland nur über Verdrängung. Wenn in der Folge andere Banken Anteile verlieren, bleibt diesen zwangsläufig nichts anderes übrig, als Kosten einzusparen. Auch bei ihnen steht dann der Strategiewandel ganz oben auf der Agenda, um alte Marktanteile rasch wieder zurückzugewinnen.
Strategiewandel folgt Strategiewandel und die Branche bleibt permanent in Bewegung. Die einen denken über den Verkauf von Töchtern nach, bei den Genossen und Sparkassen wird weiter fusioniert. So haben jüngst die beiden genossenschaftlichen Rechenzentralen nach einigen Anläufen einer Fusion zugestimmt, welche die Sparkassenorganisation längst hinter sich hat. Beide Säulen haben nun nur noch ein zentrales Rechenzentrum. Das spart Geld, macht die Prozesse aber leider nicht schneller und schlanker. Bleibt bei Sparkassen und der genossenschaftlichen Organisation nur noch das Feld der Zentralbanken übrig.
Bei den Genossenschaftsbanken gab es schon den einen oder anderen Versuch, DZ und WGZ zu verschmelzen. Bei den Landesbanken wird es bestimmt auf Dauer schwierig bleiben, eine Bankengruppe über politischen Landesgrenzen zu fusionieren, auch wenn die eine oder andere Landesbank immer noch schwer in der Landesbilanz wiegt.
2015 – alles andere als langweilig
Vielleicht ist im Kontext der Landesbanken ein Modell wie in Berlin und Stuttgart gewiss zielführender. Auf jeden Fall werden wir schon den nächsten fünf Jahren erheblich weniger Filialen der Sparkassen und Volksbanken zu Gesicht bekommen. Kosten, Regulierung und dem Marktzins sei Dank – auch das neue Jahr 2015 wird alles andere als langweilig.