Die Presse nennt Ulrich Engler Deutschlands schlimmsten Betrüger. Doch scheinbar kommen ständig Neue hinzu. Und scheinbar steht jeden Tag ein dummer Anleger auf.
Acht Jahre Haft für den „schlimmsten Betrüger“. 72 Prozent Rendite und gute 37 Millionen Dollar vernichtete Kundengelder. Eine traurige Bilanz. Er ist nicht der erste und er wird nicht der letzte sein. Erst vor ein paar Tagen ist bekannt geworden, dass die beiden Geschäftsführer der S&K große Teile der anvertrauten Kundengelder nicht in einen geschlossenen Immobilienfonds investiert haben, sondern in das eigene Luxusleben aus Partys, Sportwagen und Hundeheilung. Jetzt sitzen die beiden Gründer in Untersuchungshaft.
Das Urteil gegen Engler dürfte und sollte den beiden Angst machen. Das Luxusleben hat ein Ende. Doch die Rufe nach mehr Regulierung und die Suche nach den Schuldigen bei Politik, BaFin und den Vermittlern, sind wie so oft zu kurz gegriffen. Natürlich ist es einfacher eine überschaubare Anzahl von Vermittlern zu gängeln, natürlich kann man noch mehr Personal und Kontrollen bei der BaFin aufbauen und sicherlich ist die Politik nicht müde um neue Gesetze. Doch das Kernproblem liegt beim mangelnden Engagement in der Aufklärung von Anlegern. Es ist eben schwierig 80 Millionen Bundesbürgern das Thema Geld nahe zu bringen. Also lassen wir es lieber bleiben.
Ich will ja nicht abstreiten, dass 72 Prozent Rendite auch in Zeiten eines negativen Refinanzierungszinses zu erzielen sind. Aber nur mit Risiko und das ist vielen Anlegern immer noch nicht bewusst. Und so legen wir weiter unser Tagesgeld beim Anbieter auf Platz 1 der Rennliste an und vertrauen unser Geld dem nächsten schlimmsten Anlagebetrüger an.
Foto von JaggedPixels – www.istockphoto.com