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Change-Agenda 2022: Alle Jahre wieder…

Er gehört seit Jahren zu den anerkannten Top-Beratern der Financial Services Industrie. Dr. Alexander Bethke-Jaenicke greift in der Berater-Kolumne „DER TEMPOMACHER“ die aktuellen Themen der Branche auf und gewährt uns spannende Einblicke in seinen Berateralltag. Immer auf der letzten Seite der Banking-News hat er einen festen Platz. Meinungsstark und launisch. Angriffslustig und direkt. Und vor…


Alexander Bethke-Jaenicke Der Tempomacher Filiale vs. omnikanal?

Jeden Herbst beginnen Banken und Sparkassen damit, ihre Projekt- und Maßnahmenplanung für das Folgejahr aufzusetzen. Dann werden top-down Budget-Ziele durch das Management vorgegeben und bottom-up Projektsteckbriefe durch die Abteilungen mit gut gemeinten Vorschlägen befüllt. Eine Einheit aus Orga/ IT wird sodann beauftragt, all den Output zu konsolidieren und zu priorisieren, um daraus die „Change-Agenda 2022“ zu bauen, die abschließend verabschiedet wird.

Und dann heißt es: 2022 kann kommen – wir haben einen Plan! Spätestens Anfang 2023 wird man dann höchstwahrscheinlich feststellen, dass wieder nur die halbe „Change-Agenda“ auch tatsächlich umgesetzt wurde. Wobei es aber – paradoxerweise – nicht zu einer Verfehlung von Ergebniszielen gekommen ist. Mit anderen Worten: Der Plan hat nicht geklappt – aber das hat auch nicht weiter gestört. Will man es besser machen, muss man unter anderem vier Erfolgsfaktoren berücksichtigen: Erstens bedarf es der Vorgabe strategischer Ziele durch das Top-Management – und zwar so präzise, dass sich eine verlässliche Marschroute ableiten lässt.

Alle Maßnahmenvorschläge müssen zweitens unmittelbar auf diese strategischen Ziele einzahlen: qualitativ – aber auch quantitativ. Der Effekt jeder Maßnahme muss sachlogisch hergeleitet sein. Es gibt keinen Selbstzweck. Drittens muss das Maßnahmenportfolio unterjährig aktiv gesteuert werden: Kein Jahresplan, sondern Flexibilität von Quartal zu Quartal, um Entwicklungen neu zu bewerten und Ideen neu zu pitchen.

Und nicht zuletzt viertens muss von Beginn an die Maßnahmenebene mit den beiden Umsetzungsfaktoren „Kosten“ und „Kapazität“ planerisch verbunden sein. Das heißt: Wir planen „Change“ nicht losgelöst vom „Run“. Und wir planen nicht nur das „Was?“, sondern auch das „Wie?“ – nicht inhaltlich, aber zumindest bezüglich Budget- und Ressourcenverfügbarkeit. So kann es klappen!

Aber was meinen Sie?

Senden Sie mir gern eine E-Mail an alexander.bethke-jaenicke@horn-company.de. Darauf freue ich mich schon.

Bleiben Sie vorne und vor allem gesund.

Ihr Alexander Bethke-Jaenicke

Der Tempomacher: Sie möchten mehr von Alexander Bethke-Jaenicke lesen? Dann lesen Sie hier mehr Agile Organisation oder über Ohne Daten keine Kekse!.

 

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