Die aktuelle Zeit hat gezeigt: Nur wer sich schnell transformiert, bleibt zukunftsorientiert. Besonders an Banken hängt allerdings der Ruf, „gestrig“, „unflexibel“ und nicht nah am Kunden zu sein. Stimmt das? Wie weit ist die Branche in puncto Digitalisierung? Wir haben uns nicht mit Spekulationen zufriedengegeben. Stattdessen haben Mendix und BANKINGCLUB direkt bei den Unternehmen nachgefragt.
Digitalisierung in der Finanzbranche: Ein Statusbericht
Was ist Finanzunternehmen bei ihren Digitalisierungsvorhaben besonders wichtig? Neben Kosteneinsparungen (51 Prozent) und Innovation (63 Prozent) priorisieren die 158 Befragten vor allem Betriebseffizienz (71 Prozent).
Auch gaben nur 20 Prozent der befragten Unternehmen an, dass die Kunden mit den aktuellen digitalen Angeboten zufrieden sind. Um das zu ändern, planen Finanzunternehmen vor allem digitale Rundumpakete, Schlagwort „Omnikanal-Strategie“.
Banken schleppen oft Altlasten oder sogenannte „Legacy“ mit sich herum, etwa in Form von veralteten Client-/Server-Architekturen oder Kundenportalen. Diese hemmen den digitalen Fortschritt und zeichnen sich im Vergleich zur jungen Konkurrenz nicht wirklich durch Flexibilität aus.
Doch auch bei einer Fülle neuer, digitaler Angebote ist besonders eine kurze Time-to-Market erfolgsentscheidend. Engpässe in der Entwicklerkapazität machen das allerdings schwer. Denn IT-Fachkräfte heuern lieber bei Google als bei der Sparkasse um die Ecke an und fehlen Banken entsprechend für Transformationsvorhaben. Zusätzlich gaben über 50 Prozent der Befragten an, dass ihr Team über keinen Prozess zur Priorisierung der Anwendungsentwicklung verfügt.
Innovationstreiber Low-Code
Wie kann diese Lage verbessert werden? Da wurden etwa Cloud und Künstliche Intelligenz von den Befragten genannt. Ein Lösungsansatz ist Low-Code, der sich allerdings noch nicht in der Branche durchgesetzt hat. 53 Prozent der Befragten gaben an, den Begriff nicht zu kennen.
Low-Code-Entwicklung beschreibt die Erstellung von Anwendungen, ohne dass dafür tiefergehende Programmierkenntnisse erforderlich sind. Die visuelle Modellierung per Drag & Drop macht die Technologie auch für „Citizen Developer“, also Mitarbeiter ohne Entwicklerhintergrund, zugänglich. Sie können vorgefertigte Bausteine verwenden, um selbst Anwendungen nach ihren Bedürfnissen zu erstellen. Doch auch professionelle Entwickler können Low-Code nutzen, um Anwendungen deutlich schneller als mit traditionellen Entwicklungsmethoden zu erstellen. Sie müssen sich nicht auf Drag & Drop-Modellierung verlassen, sondern können auch händisch individuellen Code schreiben.
Low-Code ist vier- bis zwölfmal schneller
Mit der Low-Code-Plattform von Mendix lässt sich die Time-to-Market drastisch verkürzen. Sie ermöglicht eine “offline first”-Architektur und einen abteilungsübergreifenden Entwicklungsprozess. So werden Mitarbeiter der Fachabteilungen während des gesamten Entwicklungsprozesses einer Anwendung mit einbezogen und können während des ganzen Lebenszyklus Input geben oder sogar selbst umsetzen. Da die IT-Abteilung die Regeln festsetzt, die für alle mit Mendix erstellten Anwendungen gelten, ist eine entsprechende Governance von Grund auf gewährleistet.
Das schont IT-Ressourcen und Unternehmen können innerhalb kurzer Zeit Apps anbieten, die den Kundenerwartungen optimal entsprechen. Eine Forrester-Studie mit SAP hat ergeben, dass die Entwicklung mit Low-Code deutlich schneller ist als die traditionelle Anwendungsentwicklung und der Bedarf an externen Kapazitäten in einem Zeitraum von drei Jahren um 75 Prozent sinkt.
Low-Code rechnet sich, denn der Return on Investment liegt innerhalb von drei Jahren bei 203 Prozent. Bisher hängt Deutschland bei der Entwicklung im internationalen Vergleich hinterher. Doch langsam kommt Bewegung in das Thema – bei diesen Zahlen kaum verwunderlich.
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