Mal attestieren Experten Banken, dass sie auf einem großen Schatz von Daten sitzen, jedoch sehr rückschrittlich bei der Nutzung dieser Daten seien. Andere Experten sprechen nicht von Big- sondern Small-Data, also nur einer überschaubaren Anzahl von Daten, die für Mensch und Maschine viel leichter und schneller auszuwerten sind.


Aber egal wie groß der Umfang dieser Daten ist: Schatz bleibt Schatz. Sehr wertvoll, und anders als beim Bernsteinzimmer, weiß man auch, wo dieser Schatz liegt. Und dennoch kommen Geschäftsmodelle rund um das Thema „Kundendaten“ nur schwerfällig voran. Mit den PSD-Richtlinien wurde dann Drittanbietern ermöglicht, mit diesen Daten Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Ein Game Changer ist dabei bislang noch nicht herausgekommen. Sind jetzt KI und FIDA (Financial Data Access) der neue Turbo? Nach Open Banking kommt jetzt Open Finance. Auf Kundendaten soll noch breiter zugegriffen werden können. Leider ist die Diskussion aktuell die gleiche, wie bei der Entstehung der PSD. Wollen das die Kunden? Geben sie uns eine Einwilligung? Die Lösung ist so einfach wie alt: Klar, wenn der Kunde einen Nutzen hat. Es gibt einige Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass Kunden eine Art Financial Home fordern. Bekommen sie es, geben sie auch Daten frei. Und so ist die Aufgabe für Banken wie immer einfach. Denkt dieses Modell aus Kundensicht.

Das ist nur dann schwierig, wenn man meint, dass „diese Daten der Bank gehören“. Leider ein Zitat aus einem aktuell geführten Gespräch. Liebe Banken, Ihr verarbeitet diese Daten, aber sie sind euch nur geliehen. Also macht was daraus! Zum Beispiel mit Financial Advisory. Damit könnten sie ihre Kunden von schlechten Finanzentscheidungen abhalten, beispielsweise, wenn der Kunde im Technologiemarkt steht, einen Fernseher kaufen will, und drei Tage später die Mietüberweisung platzt. Merken Sie selbst, oder?!

Ihr Thorsten Hahn

Thorsten Hahn

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