Sechs Fragen an Dirk Littig – kommentiert von Thomas F. Dapp


Dirk Littig ist Geschäftsführer der bankless24 GmbH.

Gründungsjahr: 2012

Gesellschafter: Dirk Littig und Business Angels

Produkt: Crowdinvesting für den Mittelstand

Mitarbeiter: 3

Web: www.bankless24.de

Welchen Teil des „Finanzsystems“ machen Sie mit Ihrem Unternehmen einfacher?

Wir demokratisieren die Finanzierung für den Mittelstand und die Geldanlage für den Anleger. Das große schwarze Loch Bank wird durch eine transparente Plattform ersetzt.

Wie?

Kleine und mittelständische Unternehmen veröffentlichen auf bankless24.de ihr Finanzierungsprojekt. Anleger können ab 100 Euro direkt investieren – ohne irgendwelche Kosten für Transaktionen, Verwaltung, Vertrieb o.Ä.

Warum muss sich die etablierte Finanzbranche vor Ihrer Idee fürchten?

In erster Linie muss sie sich vor veränderten Kundenbedürfnissen fürchten. Würden Banken sich auf Teile ihrer Anfänge, z.B. den Genossenschaftsgedanken, besinnen, hätten sie schon viel gelernt.

Bei so viel Selbstbewusstsein. Wo hängt es derzeit noch?

Das typische Henne-Ei-Problem. Größere Finanzierungsprojekte „hängen“ momentan noch in unserer Pipeline, weil wir parallel unsere Anlegerbasis ausbauen müssen. Die Reichweite will erstmal aufgebaut werden.

Wenn Sie einen Wunsch für Ihr Unternehmen frei hätten, dann …

…ein größeres Budget, um den Bootstrapping Modus zu verlassen und schneller skalieren zu können. Die Zeit ist reif.

Was Sie der Bankbranche schon immer mal sagen wollten …

Begreift Eure Kunden! Dann werdet Ihr erkennen, dass der Weg in die Zukunft des Banking nicht an deren Bedürfnissen vorbei führt. Vielleicht können Euch Fintechs dabei helfen.

Das sagt der Experte:

Mangelnde Finanzmittel sind für potenzielle Gründer ein zentrales Problem und können zu frühen Projektabbrüchen führen. Das gilt auch für den Mangel an Wachstumsfinanzierungen in späteren Phasen. Daher ist die Anstrengung dieser Crowdinvesting-Plattform aus volkswirtschaftlicher Sicht zu begrüßen.

Thomas F. Dapp arbeitet seit 2008 als Volkswirt bei Deutsche Bank Research in Frankfurt am Main.

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