Das Open-Brokerage-Ökosystem der Zukunft 

Immer mehr Kunden wünschen sich eine Plattform, die finanzielle Angelegenheiten verschiedenster Serviceanbieter an einem Ort sammelt. Diesen Überblick und gleichzeitig ein vollständiges Trading-Erlebnis zu verschaffen, verspricht brokerize.


brokerize_Jakob Horn_FintechWorld Interview
champpixs via Getty Images

BANKINGNEWS: Bei der FintechWorld23 hat brokerize im Themengebiet Open Banking das Rennen gemacht. Welchen Mehrwert bietet Ihr Geschäftsmodell?  

Jakob Horn: Dank unserer Trading-Schnittstelle können wir etablierte Online-Broker wie Consorsbank, Flatex oder comdirect mit Webseiten- und App-Betreibern wie onvista oder stock3 vernetzen. Unsere Partner müssen dafür keine eigene aufwendige Infrastruktur bauen und warten. Die Nutzer merken von der Schnittstelle nichts, sie wissen nur: Ich kann bei meinem Finanzportal direkt bei meinem Broker handeln. Wir wollen in der Zukunft ein ganzes Open-Brokerage-Ökosystem aus Banken und Fintechs schaffen.  

Für wen ist Ihre Brokerage-Integration interessant?  

Laut aktueller Umfragen lassen sich nur etwa sechs Prozent der Kunden bei einer Geldanlage direkt von ihrer Bank beraten. Diese Aufgabe fällt mehr und mehr Finanzportalen und -Apps zu. Daher sind es all jene, die bereits heute detaillierte Finanzinformationen für ihre User bereitstellen und folglich von unserem Trading-as-a-Service-Angebot profitieren. Diese Akteure können mithilfe von brokerize ihren Kunden ein vollständiges Trading-Erlebnis – von der Informationsbeschaffung bis zum Wertpapierhandel – bieten. Unsere API bringt den Broker direkt zum Kunden. Allein die in 2022 abgewickelten 2,1 Millionen Transaktionen zeigen uns, dass User am Point of Interest entscheidungsfreudiger und loyaler sind. Eine Win-Win-Win-Situation für Nutzer, Partner und Broker.  

Die Nutzer merken von der Schnittstelle nichts. 

Welche Vorteile haben die Nutzer dadurch? 

Die Nutzer finden auf ihrer Lieblingsplattform alles an einem Platz, ohne umständlich zwischen Broker und Finanzportal wechseln zu müssen. Das hat für sie, neben diesem Komfortzugewinn, noch mehr Vorteile: Wer keine WKN oder ISIN kopieren und keinen neuen Browser-Tab zum Broker öffnen muss, kann schneller reagieren und ist damit besser für die Märkte gerüstet. Gerade beim Trading ist Schnelligkeit wichtig. Hinzu kommt der praktische Gesamtüberblick über Infos, das eigene Depot und vergangene Orderdetails. 

Wie funktioniert die Brokerage-Integration?  

Die Brokerage-Integration erfolgt über eine hochsichere Verbindung, die wir über Komponenten mit unseren Partnern integrieren. Die User können sich dann direkt auf ihrer Lieblingsplattform über eine verschlüsselte Verbindung mit ihren Broker-Zugangsdaten anmelden. Wir schaffen damit die technischen Voraussetzungen, die den Datenaustausch zwischen Broker und Plattform ermöglichen. Dafür werden nur absolut notwendige Daten verarbeitet und keine Kundendaten wie zum Beispiel Login-Informationen gespeichert. Diese Informationen werden ausschließlich zwischen User und Broker ausgetauscht. Der Weg dorthin ist datenschutzrechtlich und bankregulatorisch abgesichert. 

Unsere API bringt den Broker direkt zum Kunden.

Welche Modelle bietet brokerize zur Zusammenarbeit?  

Wir wollen mit unseren Partnern eine technisch und kommerziell passende Lösung finden. Dazu haben wir verschiedene Möglichkeiten zur Zusammenarbeit geschaffen, mit denen wir auf die individuellen Ansprüche der Anbieter eingehen können. In den meisten Fällen empfehlen wir unsere „brokerize elements“. Diese vorgefertigten Software Development Kits – kurz SDKs – können unsere Partner mit sehr geringem Aufwand auf ihren Plattformen oder in ihren Apps integrieren. Sie fügen sich nahtlos in die Website oder die Applikation ein und erfüllen zugleich alle regulatorischen und rechtlichen Anforderungen für unsere Partner. 

Jakob Horn

brokerize GmbH

Jakob Horn ist Geschäftsführer der brokerize GmbH.