In einer schnelllebigen und digitalen Welt erwarten Kunden innovative Angebote, die Lösungen für ihre sich ständig ändernde Bedürfnisse und Probleme bieten. Für konventionelle Banken ist es in diesem Umfeld kaum möglich, alle Bedarfe zu decken. Nicht zuletzt deshalb haben sich Fintechs zu einem unverzichtbaren Jungbrunnen des Finanzsektors entwickelt. Sie sind in der Lage, junge Zielgruppen effektiver zu adressieren, identifizierte Trends schneller umzusetzen und stoßen in Nischen vor, die für große Kreditinstitute unrentabel erscheinen. So bleibt auch nach einem schwierigen Jahr 2022 zu konstatieren, dass es nicht die Frage ist, ob Fintechs weiterhin Einzug in die Bankenbranche halten, sondern wie.
Die Zukunft heißt Kooperation
Im öffentlichen Bewusstsein sind insbesondere die großen Neobanken präsent. Unternehmen wie N26, Solarisbank oder Revolut, die über eigene Banklizenzen verfügen, dominieren aufgrund ihres Volumens und des B2C-Modells die Schlagzeilen der Branche. Dabei findet die wesentlich spannendere und einflussreichere Entwicklung im Schatten der digitalen Konkurrenz statt. Für viele Fintech-Start-ups ist das eigenständige B2C-Geschäft aufgrund des verteilten und umkämpften Markts immer weniger erstrebenswert. Die Zukunft liegt in der Kooperation.
In den letzten Jahren ließen sich zahlreiche Beispiele erfolgreicher Zusammenarbeit nachverfolgen. Die Bandbreite reicht von der Nutzung eines Fintechs als Dienstleister über den Kauf und die Integration bis hin zur gezielten Inhouse-Gründung. Das Fintech Raisin konnte sich beispielsweise als prominenter Bankendienstleister etablieren. Eine Vielzahl von Geldhäusern greift heute auf das Banking-as-a-Service-Modell zurück, um der eigenen Kundschaft Zugang zu Tages- und Festgeld-Angeboten aus ganz Europa zu ermöglichen.
Die Berliner Volksbank wählte den Weg der Integration. Als Teil eines Konsortiums übernahm sie die KMU-Finanzierungsplattform FinCompare. Auf diese Weise erweitert die Volksbank ihr Leistungsportfolio im Bereich der Unternehmensfinanzierung und intensiviert ihre Vernetzung mit kleinen und mittelständischen Unternehmen. Ferner wurde Smavesto als Inhouse-Gründung zum Vorzeigeprojekt der Bremer Sparkasse. Der Robo-Advisor wird mit mittlerweile auch von weiteren Banken eingesetzt.
Die Initiative ergreifen
Unterm Strich gilt es für Banken nicht einfach nur die Augen offen zu halten und den Markt nach Optionen zu sondieren. Je früher sie mit Fintech-Start-ups in Kontakt kommen und diese unterstützen, desto größer ist der wechselseitige Nutzen. Die Gründer können von einer sicheren Finanzierung oder dem Know-how der Senior Partner profitieren. Banken können dafür Sorge tragen, dass die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen besser auf den eigenen Bedarf zugeschnitten ist. Zudem erhöhen sie ihre Chancen auf langfristige Partnerschaften mit dem Junior Partner.
Welche Strategie eine Bank ergreift, hängt stark davon ab, wie das Unternehmen insgesamt aufgestellt ist. Vom Angebot eines Accelerator-Programms oder Innovation-Hubs über die Beteiligung an Venture Capitals bis hin zur Unterstützung durch Business Angels existieren zahlreiche Erfolgsmodelle. Der gemeinsame Kern liegt in ihrem Anspruch: Die Initiative zu ergreifen bedeutet nicht nur, die Erfolgschancen zu erhöhen, sondern die Zukunft des Finanzwesens aktiv mitgestalten zu wollen.
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