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Betrug: Mit State-of-the-Art-Lösungen gut geschützt in die Zukunft

Die Digitalisierung begünstigt kriminelle Vorfälle wie zum Beispiel Betrug, sagen Viele. Doch neue Technologien können auch helfen, Betrügern einen Schritt voraus zu sein. Besonders, wenn man sich zusammentut, sagen Maria Dammers von der SCHUFA und Alexander Putz von finAPI.


Bessere Betrugsprävention und gut geschützt in die Zukunft dank moderner Technik

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BANKINGNEWS: SCHUFA und finAPI sind zum wiederholten Mal bei der Veranstaltung FRAUDMANAGEMENTforBANKS vertreten. Welche Rolle spielt das Thema Betrug und Betrugsprävention aktuell aus Ihrer Sicht?
Alexander Putz: Betrugsprävention ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen für Kreditinstitute. Laut einer PwC-Studie sind Kreditinstitute und Finanzdienstleister nach eigenen Angaben dabei mit Abstand am häufigsten von Betrug durch Kund:innen betroffenen, gefolgt von Cybercrime und Bilanzfälschung. Durch die Corona-Krise wurde vom Shopping bis zum Kreditantrag eine Vielzahl von Geschäftsabschlüssen ins Internet verlegt, die Digitalisierung hat hier also einen enormen Boost erlebt. Was auf der einen Seite für Kund:innen, Kreditinstitute und auch andere Unternehmen praktisch ist, begünstigt durch die Anonymität auf der anderen Seite natürlich Betrug.
Maria Dammers: So entstehen zum einen direkt messbare (finanzielle) Schäden, zum Beispiel durch Kreditausfälle. Aber auch durch Bußgelder, Strafgebühren oder die Kosten für Sofortmaßnahmen und Präventionsmaßnahmen für die Zukunft. Darüber hinaus gibt es auch Schäden, die nicht direkt messbar sind, aber dennoch erheblich sein können. Etwa können Schäden an der Reputation des Instituts entstehen, wenn bekannt wird, dass dort keine ausreichenden Maßnahmen zur Betrugsprävention implementiert waren.

Wie können Banken sich vor Betrug schützen?
Dammers: Die Digitalisierung wird oft als Faktor genannt, der Betrug erleichtert (Stichwort Anonymität). Banken können sich diese aber auch zunutze machen, um Betrug wirksam zu bekämpfen. Zum einen sollten bestehende Prozesse im Zuge des zunehmend digitaler werdenden Onboardings von Neukunden analysiert und optimiert werden. Kreditinstitute können und müssen neue Möglichkeiten und Technologien nutzen, um sich mit State-of-the-Art Lösungen vor Betrug zu schützen. Das können zum Beispiel Künstliche Intelligenz und Machine-Learning-Systeme sein.
Putz: Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, Kund:innen erweiterte Leistungen und Services zu bieten. Richtlinien wie die PSD2 und Open Banking-Lösungen bieten neue Möglichkeiten, zum Beispiel zur vollständig GwG-konformen digitalen Identifizierung der Kundin oder des Kunden. Und damit auch für wirkungsvolle, zeitgemäße Betrugsprävention.

Wie kann man sich das konkret vorstellen?
Putz: Durch regulatorische Änderungen wie die PSD2 können Drittunternehmen – nach Zustimmung des Kunden – Einblick in dessen bislang nicht oder nur eingeschränkt nutzbare Kontodaten erhalten. Möglich machen das sogenannte Access-to-Account-Lösungen, kurz XS2A oder zu Deutsch „Kontoeinblick“. Unsere GiroIdent-Lösungen ermöglichen zum Beispiel Identitätsprüfungen und die Erfüllung von KYC-Pflichten durch intelligente Kontoanalyse. Hierbei erlaubt eine Kundin oder ein Kunde den Einblick in das jeweilige Bankkonto und die Angaben zur Identität können digital und in Echtzeit verifiziert werden. Kund:innen erleben so unter anderem bei der Kreditvergabe schnelle und bequeme Prozesse ohne Medienbruch. Für die Institute bedeutet das eine Zeitersparnis und schont personelle Ressourcen.
Dammers: Kreditinstitute benötigen digitale Informationen in Echtzeit. Wir können innerhalb von Sekundenbruchteilen valide Informationen zur Bonitäts- und Identitätsprüfung liefern, aber auch zur Geldwäsche-Prävention und zur Compliance-Prüfung. Mit dem SCHUFA-FraudPool (SFP) bieten wir teilnehmenden Instituten die Möglichkeit, in Echtzeit betrugsrelevante Informationen auszutauschen. Der SFP ist seit sieben Jahren auf dem Markt und hat bisher rund 177.800 Hinweismeldungen zu Betrugsverdachtsfällen für die Teilnehmer des FraudPools verfügbar gemacht.

Im Jahr 2018 hat die SCHUFA eine Mehrheitsbeteiligung an finAPI erworben. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Dammers: Die SCHUFA verfügt über einen qualitativ hochwertigen Personen- und Firmendatenbestand. Aktuell speichern wir Daten zu 67,9 Millionen Privatpersonen und sechs Millionen Unternehmen. finAPI bringt Erfahrung, Know-how und die Technologie, Bankkontodaten zu aggregieren und zu analysieren. Das ergänzt unser Leistungsportfolio sehr gut.
Putz: Die Personen- und Unternehmensdaten der SCHUFA, die gerade für Kreditinstitute schon lange zum Standard gehören, ergänzt finAPI in Echtzeit mit vom Kunden freiwillig zur Verfügung gestellten Daten aus dessen Bankkonto. Unsere gemeinsam entwickelte Lösung GiroIdent kann zum Beispiel zur sicheren und komfortablen Identifikation von Verbrauchern bei Online-Geschäften genutzt werden. Die finAPI REST-API-Plattform ermöglicht den gesicherten Zugang zu über 100 Millionen Endkunden-Konten. Zudem verfügt finAPI über eine BaFin-Lizenz, die für den Betrieb von Kontoinformationsdiensten oder Zahlungsauslösediensten erforderlich ist.
Dammers: finAPI- und SCHUFA-Lösungen können kombiniert werden, um zum Beispiel den Kreditantragsprozess zu optimieren und digitalisieren. Kontoinformationen zur Identitäts- und Liquiditätsprüfung durch finAPI können in Kombination mit SCHUFA-Informationen zur Bonität und einer Prüfung durch den SCHUFA-FraudPool den Kreditantragsprozess schnell, unkompliziert und ohne Medienbruch gestalten – zum Vorteil für Kund:innenn und Kreditinstitute.

Interview: Daniel Fernandez