Papiergeld: Und wer hat es erfunden?

Die meisten Menschen zahlen heute aus Sicherheits-, Hygiene- oder Bequemlichkeitsgründen oft mit Karte – auch die Bargeld-liebenden Deutschen. Doch noch hält sich das Bargeld weltweit wacker. Die Schweden ruderten ja sogar schon wieder zurück bei ihren bargeldlosen Zukunftsplänen.

Eine Zukunft gänzlich ohne Bargeld können sich viele dann doch einfach nicht vorstellen. Kein Wunder, denn Papiergeld gibt es schon ganz schön lange. Genauer gesagt, sehr wahrscheinlich seit dem 11. Jahrhundert.

Geldscheine aus Papier

Wer hat’s nun erfunden? Die Chinesen. Streng genommen müsste man sagen, die Mongolen. Denn eigentlich wurden unter der Regierung Kublai Khans in China Geldscheine mit allgemeiner Gültigkeit ausgegeben. Der Enkel des berühmten Mongolenherrschers, Dschingis Khan, hat das Papiergeld dort 1260 eingeführt.

Hergestellt wird es aus den Blättern des Maulbeerbaumes, genauer aus einer dünnen Haut zwischen Holz und äußerer Rinde. Sie hat eine ähnliche Konsistenz wie Papier, ist aber schwarz. Damit das so entstandene Papiergeld gültig wird, kennzeichnen mehrere Beamte es mit Siegel und ihrer Unterschrift. So sollte es fälschungssicher werden. Wer dennoch versuchte, das Papiergeld nachzuahmen, wurde mit dem Tod bestraft. Auch auf Nicht-Akzeptanz der Geldscheine stand die Todesstrafe.

Wie das Papiergeld nach Europa kam

Der Entdecker Marco Polo war der erste Europäer, der von diesem neuartigen Geld aus Papier erfuhr. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts schreibt er in einem Reisebericht über diese Entdeckung.

In Europa dauerte es noch bis zum Ende des 15. Jahrhunderts bis die ersten staatlichen Banknoten herauskamen. Der Grund für die späte Einführung war vor allem die Angst vor einer möglichen Inflation. Pionier war Spanien. Holland, Schweden und England folgten im 17. Jahrhundert. In Deutschland wurde 1705 erstmals mit Papiergeld bezahlt. Eingeführt wurde es von der Kölner Bank.