Das Prinzip Bancassurance ist nicht neu. Ursprünglich aus Frankreich stammend, hat es auch in Deutschland Erfolge gefeiert, wie im Segment der Lebensversicherung, aber auch Rückschläge erlitten. Diese waren nachvollziehbar: Hat doch besonders in Bezug auf Sachversicherungen die mangelnde Affinität im physischen Filialvertrieb die Bancassurance 1.0 in diesen Segmenten scheitern lassen. Insurtechs und unabhängige Makler haben jetzt die Technik, das digitale Know-how und das passende Angebot, um Bancassurance wieder ganz nach oben zu befördern. Unter anderem darum steigen wir als einer der ersten Player in diesen stark wachsenden Markt ein und pionieren ihn mit neuen Ansätzen.
Gastgeber in einem neuen digitalen Ökosystem
Wir gehen davon aus, dass Bancassurance-Modelle, bei denen Banken mit Insurtechs kooperieren, die erfolgreichsten sein werden. Dabei spielt auch die extrem hohe Nutzerfreundlichkeit eine wesentliche Rolle: Versicherungsgeschäfte aus dem Online-Banking abwickeln zu können – wie digitale Bancassurance hauptsächlich stattfinden wird – ist nicht nur extrem bequem, sondern schafft auch Transparenz und Kontrolle. Der Trend der digitalen Allround-Plattform wird dementsprechend auch nicht vor dem Banken- und Versicherungswesen haltmachen. Bei deren Verschmelzung formiert sich ein völlig neues Ökosystem. Banken sind ein hervorragender Gastgeber für dieses System, da sie eine hohe Anzahl bestehender Kundenbeziehungen sowie hohen Traffic auf ihrer Seite haben. Auf der Seite der Versicherungen hat es bislang allerdings an digitalen Vorreitern gefehlt, die in solchen Ökosystemen effizient und kundenorientiert digitale Dienstleistungen anbieten.
Unser neuester Bancassurance-Partner hat das verstanden. Die Deutsche Bank verfolgt eine digitale Strategie, für die sie auch bereit ist, neue Wege zu gehen. Hierzu gehört, dass sie Services teilweise selbst baut, teilweise aber auch Partnerschaften mit Technologieunternehmen oder anderen Partnern eingeht. Über die Kooperation mit Friendsurance kann die Deutsche Bank ihr Portfolio an Online-Services ausweiten, ohne dabei den technischen Aufwand und die Beratung im Versicherungsbereich übernehmen zu müssen. Gleichzeitig stellt sie über einen engen Austausch sicher, dass alle Services ihren Qualitätsanforderungen entsprechen und ins Gesamt-Markenbild passen.
Eine logische Erweiterung des bestehenden Geschäfts
Da es eine so tiefgreifende Plattform- und Beratungs-Kooperation zwischen einer Bank und einem Insurtech noch nie gegeben hat, stellt unser Ansatz ein völlig neues Geschäftsmodell dar, für das wir sehr starkes Potenzial sehen. Das liegt nicht nur an der Größe unserer Partner und ihrer Kundenbasis, sondern eben auch an der Einbettung in starke Plattformen mit hochfrequenter Nutzung. Zudem lassen sich dank der neuen PSD2-Richtlinie weitere attraktive Services in Verbindung mit Bankenprodukten entwickeln, die zu einem noch besseren Kundenerlebnis führen. Mittelfristig sind unsererseits weitere Partnerschaften geplant.
Mit unserem neuen digitalen Bancassurance-Modell können wir unsere Tech-Kompetenzen maximal nutzen, erschließen dadurch neue Einnahmequellen und bringen den Markt in Bewegung. Besonders wichtig ist dabei, dass der Schritt Richtung Bancassurance für uns eine logische Erweiterung des bestehenden Geschäfts ist. Die Produkte und Services, die Privatbankkunden nutzen werden, bauen auf den Features auf, die wir heute bereits unseren B2C-Kunden anbieten. Natürlich ergeben sich durch die enge Partnerschaft mit großen Banken auch neue Herausforderungen, zum Beispiel in Bezug auf Stakeholder-Management, aber auch diese unterstützen unser Wachstum letztlich auf positive Art und Weise. Wir sehen also eine positive Wechselwirkung zwischen unseren bestehenden Geschäftsfeldern und unserer neuen Wachstumsinitiative mit Banken. Wir sind uns sicher: Digitale Bancassurance wird bis 2020 wichtiger Bestandteil in jedem Online-Banking Deutschlands sein. Und dabei werden sich nur wenige Big Player auf Insurtech-Seite durchsetzen können.