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„Die Global-Player sind die Gefahr“

Die Zukunft des Bezahlens beginnt heute. Oder begann sie bereits gestern? Zumindest wird Banken genau diese Tatsache immer wieder vorgeworfen. Der Fachkongress NEXT GENERATION PAYMENT zeigte den zahlreichen Besuchern aus der Branche die neusten Standards auf. Das Smartphone als Zentrum des Zahlungsverkehrs spielte dabei eine sehr große Rolle. Bargeld gehört der Vergangenheit an, das Smartphone…


Die Zukunft des Bezahlens beginnt heute. Oder begann sie bereits gestern? Zumindest wird Banken genau diese Tatsache immer wieder vorgeworfen. Der Fachkongress NEXT GENERATION PAYMENT zeigte den zahlreichen Besuchern aus der Branche die neusten Standards auf. Das Smartphone als Zentrum des Zahlungsverkehrs spielte dabei eine sehr große Rolle.

Bargeld gehört der Vergangenheit an, das Smartphone ist die neue Geldbörse und das primäre Zahlungsinstrument. Neue Player stürmen den Markt und schaffen ein völlig neues Wettbewerbsumfeld. Am 27. und 28. Januar lud der BANKINGCLUB nach Köln zu seinem Fachkongress NEXT GENERATION PAYMENT.  Neben den fachlich fundierten Vorträgen der Referenten herrschte insbesondere in den Pausen reger Diskussionsbedarf über die Zukunft des Zahlungsverkehrs. Nicht selten kam man zu dem Schluss, dass in einer globalisierten Welt vor allem die Global-Player für traditionelle Unternehmen die größte Gefahr darstellen.
Den Anfang machte Thomas F. Dapp von der Deutschen Bank Research. In seinem Vortrag thematisierte er vor allem die lokale Ausrichtung von Finanzunternehmen, die ihre Zukunft zwangsläufig auf anderen Märkten suchen müssten: „Der Kuchen wird nicht größer – in Afrika können wir aber etwa einen neuen backen“, so der Volkswirt. Immerhin sei die Bankbranche nicht der einzige Sektor, der Probleme mit dem digitalen Wandel habe. Die Musikbranche habe ebenfalls ihre Schwierigkeiten gehabt, so dass im Endeffekt dort ebenfalls neue Player die etablierten ersetzt haben.

Trinitarisches Dogma für Bezahlsysteme: sicher, verfügbar, einfach

Die Angst, vom Markt zu verschwinden, teilen viele Institute. Der ehemalige Handballprofi Tobias Drews  von der RaboDirect formulierte in seinem Vortrag den dringlichen Appell, dass man Bezahlsysteme nicht verkomplizieren dürfe. „Bezahlsysteme müssen primär eines sein: sicher, einfach und verfügbar.“ Dass Simplizität nicht immer so „einfach“ zu erreichen ist, stellt für die meisten sicherlich keine große Neuheit dar. Trotzdem ist die Aussage von Drews nicht zu unterschätzen; erweise sich doch gerade Deutschland laut Olaf Taubitz von cashcloud als „sehr schwieriger Markt mit vielen Auflagen, Limitierungen und vor allem vor allem Bedenkenträgern“. Gerade diese Auflagen erschweren es Banken zunehmend auf eigene Faust Zahlungsmethoden auf den Markt zu bringen, wie viele erfolgreiche Fintechs (Informationen zum Fintech-Pitch finden Sie auf Seite 6).

„Kooperation statt Konfrontation“

Derzeit scheint eine Zukunft im Bereich des mobilen Bezahlens ohne die Technologie und die Ideenvielfalt der jungen Branchenstürmer kaum vorstellbar. Zumindest ist Christof Roßbroich von der biw AG dieser Meinung. Sein Unternehmen gehe den bewussten Weg, per white-labeling jungen Fintechs die Möglichkeit zu bieten, ihre technologischen Ideen auf den Markt zu bringen, indem sie  auf „etablierte Strukturen zurückgreifen“ könnten. Für den Bereichsleiter Marketing und Vertrieb sei dies eine absolute „Win-Win-Situation“, womit die Zeichen für ihn eindeutig auf „Kooperation statt Konfrontaion“ stünden. Dieser Weg ist wohl unvermeidbar, wenn man nicht nur den digitalen Wandel überleben, sondern ein partizipierender Teil von ihm sein will.

Fünf Mrd. Handys in Nutzung – nur 3,5 Mrd besitzen Zahnbürste

Mit einer zum Nachdenken anregenden Zahl wartete der Vorstand der net mobil AG, Edgar Schnorpfeil, auf: Laut seinen Recherchen sind weltweit etwa fünf Milliarden Handys in Nutzung, während nur dreieinhalb Milliarden Menschen überhaupt eine Zahnbürste besäßen. Nicht nur aus diesem Grund prognostiziert er, dass kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone schon bald eine standardisierte Methode im Payment-Bereich sein wird. In Japan und Südkorea sei diese Technik bereits auf breite Akzeptanz gestoßen.

Next Generation Kickern

Am Abend des ersten Tages folgte das schon obligatorische Kickern. Im Radius der stylischen Spotlights führten die Teilnehmer weiterhin angeregte Diskussionen, wobei der Spaß und die gute Laune in keinem Moment zu kurz kamen. Allen, die es diesem Jahr nicht zum Kongress geschafft haben, sei gesagt: Die Vorbereitungen für NEXT GENERATION PAYMENT 2016 laufen bereits auf Hochtouren.

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