Ein Freund, ein guter Freund…

Partnerschaften haben den Vorteil, dass man voneinander profitieren kann. Schon seit einiger Zeit kooperieren immer mehr traditionelle Geldhäuser mit den neuen Marktstürmern. Dabei zeichnen sich einige Fintechs ab, die ihr gesamtes Geschäftsmodell auf die Verbesserung des Bankings auslegen. Der Lohn ist oftmals eine starke Allianz mit einem neuen guten Freund. Oftmals steht dem Problem, dass…


Partnerschaften haben den Vorteil, dass man voneinander profitieren kann. Schon seit einiger Zeit kooperieren immer mehr traditionelle Geldhäuser mit den neuen Marktstürmern. Dabei zeichnen sich einige Fintechs ab, die ihr gesamtes Geschäftsmodell auf die Verbesserung des Bankings auslegen. Der Lohn ist oftmals eine starke Allianz mit einem neuen guten Freund.

Oftmals steht dem Problem, dass man aufgrund fehlender kreativer Eingebungen keine innovativen Ideen entwickeln kann. Dann bedarf es gelegentlich des Austauschs mit jemandem, dessen Fokus genau auf diesem Thema liegt. Manchmal entsteht nach diesem Austausch eine fruchtbare Partnerschaft. In der Finanzbranche zeichnet sich der Modus operandi schon seit Längerem ab: Banken benötigen Hilfe im Rahmen innovativer Zahlungsmöglichkeiten und kooperieren mit aus diesem Grunde mit Fintechs. Ein aktuelles Beispiel ist die Direktbank Comdirect, die nun mit Lendstar gemeinsam in die Zukunft gehen will. Und die Zukunft hat ja bekanntlich bereits begonnen, so dass der Zug langsam droht abzufahren. An Bord sind jede Menge technikaffiner Kunden, die verzweifelt ein Geldinstitut suchen, dass ihre Kundeninteressen in irgendeiner Form bedienen kann.

Vermittlerrolle für Fintechs zwischen Kunden und Banken

Lendstar äußert in der Öffentlichkeit immer wieder die eigene Zielsetzung, die Infrastrukturen von Banken durch das Anbieten eines weiteren mobilen Kanals; in diesem Fall für die Direktbank Comdirect. Geplant ist wohl derzeit eine Einführung des Bezahl-Dienstes für das zweite Quartal. Lendstar würde dementsprechend die schon bei vielen Fintechs gesehene Vermittlerrolle zwischen Kunden und Banken einnehmen.
Die Arbeitsteilung in der Branche scheint sich in diesem Zusammenhang abzuzeichnen: Fintechs müssen sich gar keine Sorgen um die Erhaltung einer Banklizenz machen, wenn sich doch geschäftliche Kooperationsmodelle mit alteingesessenen Geldhäusern anbieten und nachweislich funktionieren. Sicherlich sind vor allem die jeweiligen Unternehmen für etablierte Banken interessant, die sich explizit mit mobilen oder allgemeinen Next-Generation-Payment-Methoden beschäftigen. Denn, dass man Banken Innovationsarmut auf diesem Gebiet vorwirft, ist keine wirklich neue Erkenntnis.

Banken haben auch ihre eigenen Trümpfe in der Hand

Banken können aber daraus auch eine gewisse Stärke aus ihrer Position heraus kommunizieren. Sicherlich ziehen sie aus der Kooperation mit Fintechs einen großen Vorteil, da sie sich moderne und kundenfreundliche Techniken aneignen. Allerdings ist eine Zusammenarbeit mit altehrwürdigen Geldhäusern für die jungen Startups auch von Vorteil, da diese die nötigen Kundenzahlen generieren können. Ein Fintech kann noch so kreative Ideen haben – erreicht es auf Kurz oder Lang nicht die nötige Nutzermasse, kann es einpacken und verschwindet vom Markt. Lendstar gibt sich offen und kommuniziert dies auch bei jeder Gelegenheit. Und das ist clever. Denn die Zusammenarbeit von Fintechs und traditionellen Banken hat schon vielerorts gezeigt, dass sie für beide Seiten eine Win-Win-Situation bereithalten kann.

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