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Privatsphäre Fehlanzeige: Wie wichtig sind uns unsere Daten?

Das World Wide Web bietet unendliche Möglichkeiten. Doch die weltweite Vernetzung und Speicherung von Daten kann massive Eingriffe in die Privatsphäre oder auch Datenmissbrauch bedeuten. Um auf diese Gefahren aufmerksam zu machen, gibt es jedes Jahr den „Europäischen Datenschutztag“ am 28. Januar.


Grafik Europäischer Datenschutztag
Am 28. Januar 2020 wird der „Europäische Datenschutztag“ zum 14. Mal gefeiert.

Cookies oder Targeted Advertising machen das Surfen im Internet bequemer. Der Algorithmus erkennt mein Suchverhalten und zeigt mir genau das, was ich sehen möchte. Genauso lässt sich aber auch eine andere Reihe aufmachen: Datenmissbrauch, Identitätsdiebstahl und Cyberkriminalität.  Dies gilt besonders für sensible Daten wie den Kontostand. Dennoch sind sich viele User der Risiken beim Surfen nicht immer bewusst. In diesem Zusammenhang fallen gerne Sätze wie „Ich habe nichts zu verbergen“.

Besonders bei den Digital Natives scheinen kaum Bedenken hinsichtlich des Teilens von intimen Momenten und hochsensiblen Daten zu bestehen. Ein Foto von der Geburtstags-Party hier, ein stolzer Post vom guten Zeugnis da. Dystopische Schilderungen vom gläsernen Menschen sind auf einmal nicht mehr nur bloße Fiktion.

Oft sind sich User aber nicht bewusst, wie viele und welche Daten über sie gespeichert werden und welche Rechte sie in Bezug auf ihre personenbezogenen Daten haben. Daher werden auch viele Verbraucher nervös, wenn sie vermuten, dass ihre Rechte verletzt wurden oder ihnen Informationen über die richtige Ansprechstelle fehlen.

28. Januar ist Europäischer Datenschutztag

2006 rief der Europarat den Datenschutztag ins Leben. Er soll auf die Wichtigkeit des Themas hinweisen und Denkanstöße zum Datenschutz und dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung geben. Der Europäische Datenschutztag wird jährlich am 28. Januar begangen, da an diesem Tag das Übereinkommen des Europarats zum Datenschutz (Übereinkommen 108) zur Unterzeichnung vorgelegt wurde.

Das Übereinkommen wird immer wieder aktualisiert. So soll gewährleistet werden, dass die Datenschutzprinzipien immer auf dem neuesten Stand sind. In diesem Bereich ist es der einzige internationale Vertrag. Die Staaten, die die Konvention 108 unterzeichnet haben, verpflichteten sich zur Wahrung der Rechte und Grundfreiheiten. Das gilt vor allem für die persönlichen Rechte innerhalb der automatisierten Datenverarbeitung.

Der Aktionstag, der außerhalb Europas auch unter dem Namen „Privacy Day“ bekannt ist, soll an diese wichtigen gesellschaftlichen Werte erinnern. Daher werden an diesem Tag politische Aktionen in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder an öffentlichen Plätzen, Konferenzen oder andere Kampagnen organisiert, die für Daten- und Privatsphäre-Schutz sensibilisieren sollen. Ebenso öffnen Datenschutzbehörden am 28. Januar ihre Türen.

Wenn die Maschine zu schnell lernt – Herausforderungen beim Datenschutz

Besonders der KI-Bereich stellt die Politik und die Behörden immer wieder vor Herausforderungen, da sich hier enorm viel in kurzer Zeit ändert. So steht der 14. Datenschutztag in der Reihe bereits zum zweiten Mal unter dem Titel „Künstliche Intelligenz – Zwischen Förderung und Bändigung”.

Auch Banken setzen vermehrt auf KI, da sich die Erwartungen und Bedürfnisse von Kunden insbesondere im Payment-Bereich ständig wandeln. Instant Payments, Mobile Payments, SWIFT gpi – sind nur einige der Stichworte in diesem Zusammenhang.

Dabei müssen die Kreditinstitute gleichzeitig strenge Bestimmungen hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz einhalten. Nicht nur deshalb stellt der Umgang mit KI alle Banken vor enorme Herausforderung. Vielen Finanzinstituten fehlt eine klare KI-Strategie oder manche Mitarbeiter sehen sich im Umgang mit neuen Systemen (noch) überfordert. Auch Experten wie Data Scientists sind derzeit noch Mangelware auf dem Arbeitsmarkt.

Daher ist das Thema Datenschutz beim rasanten Vormarsch von selbstlernenden Systemen und KI jetzt und in Zukunft aus der öffentlichen Diskussion in Politikrunden und im Finanzsektor nicht wegzudenken.

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