Ist der sprichwörtliche Glanz der alten Tage nach nur einem Jahr bereits verflogen? Nachdem im Dezember letzten Jahres eine Bitcoin-Münze noch knapp 20.000 Euro kostete, hat die anfängliche Goldgräberstimmung einiger Investoren gestern einen erneuten Dämpfer verpasst bekommen. Auf der Handelsplattform Bitstamp viel deren Kurs um mehr als fünf Prozent auf 4.568 Euro und erreichte damit den niedrigsten Stand seit 13 Monaten.
Seit dem ersten ICO sieht sich die Digitalwährung mit Gegenwind von Seiten der Regulierer aus vielen Ländern und Wirtschaftsregionen konfrontiert, was immer wieder zu Kursschwankungen führte. Bereits im September kam es zu einem ähnlichen Einbruch, der Bitcoin innerhalb von 14 Stunden um rund 1.000 Dollar entwertete.
Der Lack ist ab
„Es herrscht die absolute Ausverkaufsstimmung am Markt“, so Krypto-Devisenexperte Timo Emden von Emden Research zur aktuellen Situation. Gründe für das Debakel von gestern sehen Branchenexperten unter anderem in der technischen Aufspaltung (hard fork) der Schwesterwährung Bitcoin Cash, die ihrerseits wiederum im vergangenen Jahr aus einer Spaltung von Bitcoin hervorging und zu Turbulenzen an den Krypto-Börsen führte.
Ein grauer Kapitalmarkt?
Da hilft es auch nicht, dass Verbraucherschützer wie Wolf Brandes von der Verbraucherschutzzentrale Hessen Kryptos wie Bitcoin und Co. als „grauen Kapitalmarkt“ ohne Anlegerschutz bezeichnen. Gegenüber der dpa warnte Brandes vor allem vor zweifelhaften Krypto-Anbietern in sozialen Medien. Diese lockten vorwiegend jüngere Verbraucher mit vielversprechenden Investments, wohinter sich jedoch oftmals gefährliche Schneeballsysteme verbärgen.
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