Ein neuer Herr für das Geschäft der Vermögensverwaltung von Rothschild & Co

Nomen est omen? Ab dem 1. September 2020 wird Henrik Herr der neue „Herr“ über das Vermögensverwaltungsgeschäft der Traditionsbank Rothschild in Deutschland. Der Mann mit dem passenden Namen war zuvor bei der Deutschen Bank und der Credit Suisse tätig. In der Schweizer Großbank war Herr seit 2002 beschäftigt und hatte dort verschiedene Führungspositionen inne, zuletzt war er für das Private Banking in Deutschland und Österreich verantwortlich. Anfang 2020 verließ er das Kreditinstitut in der Schweiz. Es war bisher nicht bekannt, wohin ihn sein Weg verschlagen soll.

Mittlerweile steht fest, dass er die Nachfolge von Dr. Reinhard Krafft antritt. Krafft war neun Jahre in dieser Funktion für die vom jüdischen Kaufmann Mayer Amschel Rothschild begründete Frankfurter Investmentbank tätig. Im Interview mit der BANKINGNEWS sagte Reinhard Krafft zur Tradition des Geldhauses: „Über die gesamte Zeit die Familie zusammengehalten und das Geschäft immer wieder neu aufgebaut zu haben, spricht Kunden an. Wir profitieren sehr davon, dass unsere Marke unbefleckt ist. Das heißt, unsere Marke steht für Integrität und das Haus Rothschild & Co genießt hohes Ansehen. Daneben ist zentral, dass wir mit unseren Leistungen unser Kundenversprechen auch einlösen.“

Der baldige Ex-Chef der Vermögensverwaltung, der neben dem Studium und der Promotion auch die Ausbildung zum Chartered Financial Analyst (CFA) absolviert hat, sagte in diesem Gespräch auch: „Ich bin beim Thema Bildung ziemlich kompromisslos. Mehr ist grundsätzlich immer besser.“ Passend dazu gab Rothschild bekannt, dass Krafft zurücktrete, da er nun neue berufliche Herausforderungen suche.

Für die Rothschild-Gruppe arbeiteten insgesamt weltweit über 650 Vermögensverwalter. Deutschland ist für die Gruppe zum viertwichtigsten Wealth-Management-Markt avanciert. Der neue Chef Henrik Herr hat nun die Chance, die Bedeutung des deutschen Vermögensverwaltungsmarkts weiter zu steigern.