Die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) erwarb die Deutsche Hypo bereits im Jahr 2008. Seitdem haben die beiden Kreditinstitute ihre Kooperation kontinuierlich ausgebaut. Jetzt haben die Banken den nächsten Schritt ihrer Zusammenarbeit angekündigt.
Die Landesbank und ihre Immobilienfinanzierungstochter sollen voraussichtlich im Juli 2021 fusionieren. Der Beschluss geht auf einen Vorschlag der Nord/LB zurück und ist Teil der Umstrukturierungs- und Neuausrichtungsmaßnahmen des Kreditinsituts. Angekündigt wurde die anstehende Fusion auf einer Trägerversammlung. Der niedersächsische Finanzminister und Aufsichtsratsvorsitzender der Trägerversammlung, Reinhold Hilbers, lobte die Deutsche Hypo als eine Ertragsstarke Säule des Nord/LB-Konzerns. Auch Vorstandsvorsitzender Thomas Bürkle äußerte sich positiv zur anstehenden Fusion: „Die vollständige Integration der Deutschen Hypo in die Nord/LB ist ein Meilenstein in unserem mehrjährigen Transformationsprogramm.“
Beide Marken sollen gestärkt werden
Kündigungen und Stellenabbau soll es nicht geben. Auch in laufende Projekte der Deutschen Hypo soll nicht eingegriffen werden. „Wir werden die Marke Deutsche Hypo nicht nur beibehalten, sondern weiter stärken“, so Hilbers und auch Andreas Rehfus, Marktvorstand der Deutschen Hypo, versicherte bei der Versammlung, dass die Mitarbeiter nach der Fusion in gewohnter Form für ihre Kunden zur Verfügung stehen. Stattdessen plane man auf anderem Wege Kosten einzusparen, etwa durch die Zusammenführungs des Stabs- und Zentralbereichs. Man möchte die Energie der Fusion nutzen, um beide Marken wettbewerbsfähiger zu machen. So möchte man etwa das Spektrum der angebotenen Finanzdienstleistungen der Deutschen Hypo über Immobilienfinanzierungen hinaus erweitern.
Tallners letzte große Aufgabe
Die erfolgreiche Integration der Deutschen Hypo in die Nord/LB fällt unter anderem Günter Tallner zu. Das wird jedoch eine der letzten großen Aufgaben des derzeitigen Firmenkundenchefs. Denn Tallner wird das Kreditinstitut Ende 2021 verlassen. Die Landesbank gab an, dass der Vorstand für das Firmenkundengeschäft seinen auslaufenden Vertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängern möchte. Stattdessen will er sich anderen Interessen zuwenden. Tallner wechselte 2017 von der Commerzbank in den Vorstand der Norddeutschen Landesbank. Vorstandsvorsitzender Bürkle lobte Tallner: „Günter Tallner hat den Firmenkundenbereich der Nord/LB in einer sehr herausfordernden Phase fit für die Zukunft gemacht. Darüber hinaus habe sich Tallner durch seine Steuerung der Kapitalmarkteinheiten während der Corona-Pandemie ausgezeichnet, heißt es weiter. Einen Nachfolger gibt es derzeit nicht. Darüber will der Aufsichtsrat zu gegebener Zeit entscheiden.
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