Kreditanträge ohne IT-Integration digitalisieren

Nicht zuletzt durch den Hype um ChatGPT gewinnt Künstliche Intelligenz derzeit an Aufmerksamkeit. Standardprozesse können mit auf Machine Learning basierenden Lösungen bereits automatisiert werden. Doch wie lassen sie sich ressourceneffizient integrieren? Darüber spricht Sven Wackermann, Leiter Produktmanagement von finAPI, im Interview.


Kreditantrag
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BANKINGNEWS: Welche Potenziale bietet Open Banking für das Kreditgeschäft von Banken?

Sven Wackermann: Open Banking spielt gerade bei Kreditantragsstrecken, der Antragsprüfung oder bei Kreditentscheidungen seine volle Stärke aus. Diese Prozesse werden schneller, sind weniger fehleranfällig, verringern den Aufwand und sparen damit Zeit und Kosten. Dennoch scheuen Institute manchmal davor zurück, diese Open-Banking-Lösungen einzusetzen. Gründe dafür sind vor allem die Furcht vor hohen Anfangsinvestitionen und kostenintensiven Eingriffen ins Backend-System.

Wie lassen sich diese hohen Anfangsinvestitionen vermeiden?

Die Bedürfnisse des Kunden sind individuell – genau wie die vorhandenen Voraussetzungen bei Banken und Sparkassen auch. Wir haben mit dem “finAPI KreditCheck” deshalb eine webbasierte Plattform mit modularem Aufbau als Zero-Integration-Lösung entwickelt. Mit dieser lässt sich der Kreditvergabe-Workflow komplett digitalisieren oder eben nur einzelne Teile davon – je nach Wunsch. Eine technische Integration in die vorhandene IT-Systemlandschaft ist dabei nicht erforderlich. Die Anwendung wird über eine feste URL gestartet und kann so ganz einfach in die Webseite oder App der Bank eingebunden werden. Das Frontend wird dabei im jeweiligen Look & Feel der Bank gestaltet.

Welche Vorteile hat die Plattform für Banken?

Einfach gesagt ist der KreditCheck eine Bonitätsprüfung per Kontoanalyse in Echtzeit. Dieser umfasst neben dem Kontoeinblick über die finAPI-Schnittstelle auch ein digitales Entscheidungsregelwerk für die Kreditentscheidung. Mit der Zustimmung des Kontoinhabers können Giro- und Kreditkartenkonten zum Kontoeinblick hinzugefügt werden und die Analyse der Kontodaten über die Schnittstelle erfolgen. Auf Wunsch kann der KreditCheck noch um das Einholen der Schufa-A-Auskunft sowie den “finAPI LoanValidator” erweitert werden. Dieser ist in Kooperation mit der Schufa entwickelt worden.

Welche Mehrwerte entstehen für Banken durch diesen zusätzlichen Check?

Mit dem LoanValidator erfolgt ein automatisierter Abgleich der beim Kontoeinblick identifizierten Kreditverträge mit gemeldeten Krediten bei der Schufa. Werden dabei beispielsweise mehr Kredite bei der Schufa gefunden als auf dem Konto identifiziert wurden, können Banken den Kunden auffordern, weitere Konten in den Prozess einzubinden. Mit dem finAPI KreditCheck und dem LoanValidator lassen sich Kreditanträge ohne IT-Integration digitalisieren. Damit ist die automatisierte Bonitätsprüfung vom Ratenkredit bis zur Immobilienfinanzierung möglich, inklusive präziser Haushaltsrechnung sowie einer erhöhten Betrugsprävention. Das verbessert zum einen das bankeigene Risikomanagement und zum anderen sorgt der papierlose Kreditantrag für eine höhere Kundenzufriedenheit, die Entlastung von Mitarbeitern sowie eine höhere Prozesseffizienz.

Ist die Lösung für alle Banken anwendbar?

Ja, das Regelwerk lässt sich individuell auf die jeweiligen Anforderungen der Bank anpassen. Es berücksichtigt die Kontoart und -führung, eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung sowie spezielle Risikofaktoren. Diese Informationen werden an die Berater der Bank weitergereicht, die damit schnell und sicher eine Kreditentscheidung fällen können. Außerdem erhält die Bank eine PDF-Datei, mit der die Beratung revisionssicher dokumentiert werden kann.

Wie gewährleisten Sie dabei die Einhaltung des Datenschutzes?

Als Kontoinformations- und Zahlungsauslösedienst haben Datenschutz und Datensicherheit für uns höchste Priorität. Deshalb haben wir unsere Prozesse in diesem Rahmen im vergangenen Jahr von der TÜV Informationstechnik GmbH prüfen und zertifizieren lassen. Zudem arbeiten wir nach dem Prinzip der Datensparsamkeit. Das heißt, es werden in den jeweiligen Anwendungen nur die dafür relevanten Kontoinformationen verwendet. Und wichtig ist an dieser Stelle auch zu erwähnen, dass die Schufa dabei keine Kunden-Kontodaten erhält.

Interview: Laura Kracht

Sven Wackermann

finAPI

Sven Wackermann ist Leiter Produktmanagement von finAPI.