Digital Banking ist nicht nur ein Schlagwort, sondern die Zukunft des Bankings. Diese Entwicklung schreitet durch die Pandemie noch schneller voran als angenommen. Denn COVID-19 hat viele Banken dazu veranlasst, weite Teile oder sogar ihre gesamte Organisation auf Digital Banking umzustellen.
Papierbasierte Prozesse werden bald gänzlich aus dem Bank- und Finanzwesen verschwinden. Es ist abzusehen, dass immer mehr Institute ihre Dienstleistungen vollständig digital anbieten werden. Die Vorteile durch neue Technologien sind so elementar, dass sich ihre Verwendung nicht mehr vermeiden lässt, wenn man wettbewerbsfähig bleiben will.
Kooperationen mit Fintechs
Deshalb arbeiten die meisten Institute schon jetzt mit Fintechs zusammen. In der Tat steht 2022 auch unter dem Stern der Konnektivität. Dieser Megatrend des 21. Jahrhunderts – das Prinzip der Vernetzung auf Basis digitaler Infrastrukturen – wird sich auch in der Finanzbranche weiter durchsetzen.
Wie bereits im abgelaufenen Jahr werden sich auch dieses Jahr weitere Allianzen am Markt bilden. Nicht nur Banken kooperieren mit Fintechs. Auch Fintechs arbeiten untereinander zusammen. Das belebt die Branche und bringt neue, spannende Kooperationsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle hervor.
Open Banking wird Standard
Eines dieser Modelle ist Open Banking. Der Begriff bezeichnet die Öffnung von Banken gegenüber anderen Dienstleistern wie Kontoinformationsdiensten oder Zahlungsauslösediensten. Ein bekanntes Beispiel ist die Sofort-Überweisung.
Diese Zusammenarbeit zwischen Banken und Nicht-Banken umfasst den Einsatz von offenen Technologieplattformen, Wissensaustausch sowie die gemeinsame Nutzung von Arbeitsumgebungen, Daten und Kundenstämmen. So werden neue Dienste und Produkte generiert. Bei der Beschleunigung von Zahlungsprozessen und dem Informationsaustausch hat sich Open Banking bereits positiv hervorgehoben. 2022 wird sich dieses Modell durch neue Markteintritte weiterverbreiten und sich auf lange Sicht als Standard etablieren.
Spannend wird es auch auf dem Börsenparkett: So haben im Jahr 2021 einige Fintechs Einhorn-Status erreicht, also eine Marktbewertung von über einer Milliarde US-Dollar erhalten. Allein in Deutschland waren es fünf dieser sogenannten Unicorns. Es ist zu erwarten, dass nach den erfolgreichen Finanzierungsrunden bei einigen Einhörnern in 2022 Börsengänge folgen werden.
Krypto-Hype geht weiter
Wenig verwunderlich ist, dass einige dieser Einhörner im Krypto-Bereich zu finden sind – schließlich bleibt dieser weiterhin ein Treiber der Fintech-Branche. Die massiven Investitionen in Kryptowährungen 2021 können als Vorgeschmack dafür gesehen werden, was im kommenden Jahr zu erwarten ist.
Auch institutionelle Investoren werden den Markt verstärkt erschließen und mehr Blockchain-Investments tätigen. Zudem werden weitere Player in den Markt eintreten, allen voran im Bereich NFTs sowie bei Custody- und Wallet-Anbietern.