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1870: Baden bekommt eine Privatnotenbank

Von 1870 bis in die 1930er Jahre existierte die Badische Bank, Badens Privatnotenbank. Damit war ihre bewegte Geschichte aber noch nicht zu Ende.


Grafik 1870 Gründung der Badischen Bank

1844: Der Badische Landtag debattiert die Gründung einer Notenbank. Man wollte so unabhängig von anderen Banken werden. Bis die geplante Gründung der Badischen Bank aber vollzogen wurde, vergingen rund 25 Jahre. Schuld an der Verzögerung waren vor allem die Gegenstimmen zum Gesetzentwurf der Handelskammern Mannheim und Karlsruhe.

Doch im März 1870 war es dann soweit: Das Großherzogtum Baden erteilte der Badischen Bank die Konzession als Privatbank mit Notenbank-Privileg. Dieses hatte sie bis 1931. An der Gründung waren unter anderem auch Privatbankiers aus Baden beteiligt, etwa Vertreter der Disconto-Gesellschaft und der Bank Rothschild & Söhne.

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Veränderungen in der Badischen Bank

Zu Beginn saß die Badische Bank in Mannheim und hatte ein Kapital von 10.500.000 Gulden. Das Finanzinstitut durfte Banknoten bis zum dreifachen des eingezahlten Kapitals ausgeben, wobei der Notenumlauf durch Gold, Silber oder Wertpapiere gedeckt sein musste. Aufgrund des Notenbank-Privilegs musste die Bank einen Teil ihres Gewinns an das Land Baden abzugeben.

War nach Einführung der Mark als Währung im Reich noch die 100-Mark-Note die höchste, musste die Badische Bank während der Hyperinflation 1922/1923 sogar 100-Milliarden-Mark-Noten drucken lassen. Es war die Ära der sogenannten Papiermark.

Ab 1923 war sie dann Vertrauensbank des Badischen Staates. 1931 wurde dieser zum Mehrheitsaktionär. Grund dafür war die Übernahme eines Aktienpaketes von der ebenfalls 1870 gegründeten Deutschen Bank.

Anfang der 1930er Jahre verlegte die Badische Bank ihren Hauptsitz von Mannheim nach Karlsruhe und die nationalsozialistische Regierung hob das Notenprivileg auf. In der Folgezeit kamen durch Fusionen Niederlassungen in Freiburg im Breisgau, Pforzheim und kurzzeitig auch in Straßburg dazu.

Liquidierung der Badischen Bank

1934  trat ein Reichsgesetz in Kraft, welches die Bank liquidierte. Anschließend existierte sie nur noch als Geschäftsbank-typisches Kreditinstitut.

Ihre Geschichte geht aber noch weiter: 1977 erfolgte eine Fusion mit der Württembergischen Notenbank und der Handelsbank Heilbronn AG. Aus dieser entstand die Baden-Württembergische Bank AG (BW-Bank) mit Sitz in Stuttgart.

Die baden-württembergische Landesregierung plädierte zur Übernahme der Baden-Württembergischen Bank durch die öffentlich-rechtliche Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). 2001 wurde die Übernahme dann vollzogen. Die BW-Bank wurde 2005 in die LBBW integriert. Sie firmiert nun als unselbstständige Anstalt der Landesbank Baden-Württemberg.

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