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1926: Eine Bank für den Traum vom eigenen Auto

Am 22. Februar 1926 gründet Ford ein eigenes Kreditinstitut, um die Finanzierung ihrer Kraftfahrzeugen zu erleichtern. Zum 95. Geburtstag der Ford Bank GmbH werfen wir einen Blick auf ihre Unternehmensgeschichte.


Ford Bank

1926 war ein „goldenes Jahr“ für die Weimarer Republik. Das Land befand sich erneut im wirtschaftlichen Aufschwung und wurde damit attraktiver für Firmen aus Übersee –  wie den amerikanischen Automobilhersteller Ford. Das US-Unternehmen errichtete in Berlin ein Montagewerk, obwohl sich die Amerikaner durchaus bewusst waren, dass sich die meisten Bürger trotz der guten wirtschaftlichen Verhältnisse kein Fahrzeug leisten konnten.

Darum gründete Henry Ford am 22. Februar 1926, rund sechs Wochen bevor das erste Auto die Fabrik verließ, die Ford Credit Company AG (heute Ford Bank). Sie sollte der breiten Masse mit Finanzierungsplänen den Traum vom eigenen Fahrzeug erfüllen. Damit erbrachte die Ford Credit Company AG eine Leistung, der damals die meisten Banken noch zögerlich gegenüber standen.

Die Idee geht auf ein Patent des Commercial Investment Trust aus dem Jahr 1917 zurück. Der „Auto-Finanzierungs-Plan für den Großhandel“ war zunächst nur auf den Verkauf von Rennwagen ausgerichtet, durch die Ford Credit Company AG wurde eine Finanzierung für die breite Masse erweitert. Im Aufsichtsrat des frisch gegründeten Kreditinstituts saßen Unternehmensgründer Henry Ford und sein Sohn Edsel.

Die Ford Bank wächst

In den Anfängen beschäftigte die Bank fünf Mitarbeiter. Als Ford erkannte, dass die Idee erfolgversprechend war, wurden die Geschäfte ausgedehnt. Vier Jahre nach der Gründung stieg die Anzahl der Mitarbeiter auf zwölf und der Name der Bank lautete ab sofort „Credit AG für Ford-Fahrzeuge“.

1932 wurden Ford-Werke und Credit AG nach Köln verlegt. Durch den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsinflation sank das Finanzierungsvolumen der Credit AG für Ford Fahrzeuge in Deutschland erheblich. Doch bereits im September 1948 nahm die Bank ihre Geschäfte wieder auf, rund drei Monate nach der Währungsreform Westdeutschlands.

1962 eröffnet das Kreditinstitut seine erste Filiale außerhalb der Ford-Werke in Freiburg im Breisgau. Drei Jahre später erfolgte eine weitere Namensänderung. Die „Ford Credit AG“ erweiterte Mitte der siebziger ihr Angebot und bietet sowohl Fahrzeugversicherungen als auch Leasing an. Zur selben Zeit überschreitet der Umsatz erstmals die Milliardengrenze.

Anfang der 1990er-Jahre wurde die Ford Bank zu einem Tochterunternehmen der Ford Credit Europe plc und zur zweitgrößten Leasing-Gesellschaft in Deutschland. 1997 wagte das Unternehmen den Schritt ins World Wide Web und bietet Online-Banking für Händler an. 2018 erfolgte die vorerst letzte Namensänderung in „Ford Bank GmbH“. Der Bestand von Kunden-Finanzierungs- und Leasing-Verträgen liegt inzwischen über der 600.000er-Marke. Heute ist das Kreditinstitut nicht mehr das einzige seiner Art. Viele große Autohersteller, darunter Honda, Mazda, Opel, VW oder Toyota erkannten früh den Wert des Autobank-Konzepts und eröffneten ebenfalls eigene Kreditinstitute. So verfügt die VW Bank aktuell über eine Bilanzsumme von rund 83 Millionen Euro. Einige der Banken bespielen heute sogar das Direktbankgeschäft.

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