Deutschland und Europa liegen nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Schutt und Asche. Um den Wiederaufbau voranzutreiben und Infrastruktur und Wirtschaft der europäischen Länder zu stärken, beschließen die Vereinigten Staaten unter Außenminister Gerorge C. Marshall die Verabschiedung des European Recovery Program (ERP) – wegen seines Gründers auch besser bekannt als “Marshallplan”. Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung dieser Maßnahme war die Währungsreform im Juni 1948, bei der die Deutsche Mark eingeführt wurde.
Insgesamt rund 1,5 Milliarden Dollar werden für den Wiederaufbau Westdeutschlands bereitgestellt. Die Organisation und Verteilung der Gelder soll das Land selbst übernehmen. So beschloss der Wirtschaftsrat am 5. November 1948 per Gesetz die Gründung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die fortan für die Verwaltung und Kreditvergabe der Gelder zuständig ist.
Von einer Dreizimmerwohnung zur Großbank
Zwei Monate nach Verabschiedung des Gesetzes nimmt die Bank ihre Tätigkeit zunächst in einer Dreizimmerwohnung in Frankfurt am Main auf. Die vergebenen Darlehen sind als rückzahlbare Kredite angelegt. Mit den Darlehen wurden Maschinen gekauft und Unternehmen wieder aufgebaut, mit den Rückzahlungen wiederum wurden weitere Projekte finanziert.
Die Schwerpunkte der Förderbank lagen dabei zunächst vor allem auf der Energieversorgung und dem Wohnungsbau. 1950 wurde das KfW-Gesetz geändert und der KfW neben ihren bisherigen Tätigkeiten auch die Exportfinanzierung übertragen.
Im Zuge des Wirtschaftswunders waren Regierung und KfW in der Lage, das erhaltene Geld des Marshallplans schnell zurückzuzahlen. Bereits 1966 war die letzte Rate getilgt und die KfW erhielt erneut neue Aufgaben. Fortan widmete sie sich verschiedenen Förderprogrammen für mittelständische Unternehmen. Die KfW begann außerdem Entwicklungshilfen im Ausland zu unterstützen. Darüber hinaus vergab sie Kredite an Existenzgründer, Hausbauer und Studierende.
Heute verfügt die Förderbank über eine Bilanzsumme von mehr als 505.000 Millionen Euro und beschäftigt mehr als 5.000 Mitarbeiter. Darüber hinaus verwaltet sie als firmierende Kreditanstalt treuhänderisch größere Wertpapierbestände des Bundes. In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich die Bank durch ihre Hilfsprogramme für Selbstständige und Freiberufler sowie für kleine und mittelständische Unternehmen hervorgetan.
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