Die Veröffentlichung des Bitcoin-Whitepaper ist mittlerweile legendär. Am 31. Oktober 2008 veränderte „Satoshi Nakamoto“ damit auf nur acht Seiten unsere Welt. Denn im Whitepaper werden nicht nur zentrale Herausforderungen im Umgang mit monetären Werten skizziert und ein Weg gefunden, digitale Transaktionen unabhängig von einer zentralen Gewalt zu tätigen, sondern auch der Grundstein für die Blockchain-Technologie gelegt.
Die Entwicklung der Blockchain-Strategie steht relativ am Anfang, auch wenn sie vielleicht nicht mehr in den Kinderschuhen steckt. Denn auch die Politik hat auf die Entwicklung reagiert: So hat die Bundesregierung im September 2019 eine Blockchain-Strategie vorgelegt. Dazu äußert sich auch Finanzstaatssekretär Dr. Jörg Kukies im BANKINGNEWS-Interview.
Bitcoin: eine digitale Revolution?
Bis heute ist unklar, wer sich hinter „Satoshi Nakamoto“ verbirgt. Doch die von dieser Person (oder auch von diesen Personen) vorgestellte Kryptowährung ist heute sicherlich die bekannteste und größte.
In zwölf Jahren Bitcoin-Geschichte finden sich einige zentrale Ereignisse. Dazu gehören sicherlich der Abschluss des ersten Genesis-Blocks 2009 und auch das Platzen der Bitcoin-Blase 2018, die Torsten Dennin in seinem Buch „Von Tulpen zu Bitcoins“ skizziert. Den Absturz von 80 Prozent, nach einem explosionsartigen Anstieg des Bitcoin-Wertes im Jahr 2017, bezeichnet Dennin als die „größte Finanzblase aller Zeiten“ (hier geht es zur Rezension des Buches).
Pizzen gegen Bitcoins – der „Bitcoin Pizza Day“
Ein historischer Tag ist aber auch der 22. Mai 2010, der als „Bitcoin Pizza Day“ bekannt ist. Hier fand die erste dokumentierte Transaktion der Kryptowährung für ein reales wirtschaftliches Gut statt – in diesem Fall zwei Pizzen. Die Backwaren erhielt Laszlo Hanyecz für genau 10.000 Bitcoins, die er an Jeremy Sturdivant („Jercos“) transferierte.
Doch wie kam es dazu? Der „Pizzakäufer“ Hanyecz war ein Bitcoin-Enthusiast der ersten Stunde. 2010 kannte die Kryptowährung noch kaum jemand. Und sie war nicht wirklich etwas wert und damit bezahlt wurde auch noch nicht.
Laszlo Hanyecz selbst war an der Weiterentwicklung des Mining-Prozesses (ein rechenintensiver Prozess mit dem neue Blöcke der Blockchain erzeugt werden) beteiligt und besaß zahlreiche Bitcoins. Daher hielt er den Tausch von Bitcoins in Pizza für eine lustige Idee. Als die Transaktion erfolgte, reagierte der Belieferte wie folgt: „Ich möchte nur berichten, dass ich erfolgreich 10.000 Bitcoins für Pizza gehandelt habe. Danke Jercos!“
2010 bezahlte Hanyecz für die beiden großen Pizzen umgerechnet 41 US-Dollar, ein angemessener Preis. Mitte Mai 2020 beläuft sich der Wert auf 96,283,644 US-Dollar. Das geht aus dem „Bitcoin Pizza Index“ hervor. Heute nicht mehr wirklich ein guter Deal.
Aber immerhin ist er damit in die Geschichte eingegangen. Heute kennt man ihn als „den Mann, der Millionen für zwei Pizzen bezahlte“ – und das kann wahrscheinlich nicht jeder von sich behaupten.
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